Krebse, Kanus und Kleintiere beim Erlebnistag Wasser
Tausend Besucher beim Erlebnistag Wasser am Stausee.
Beyenburg. „Das ist wirklich ein Tier?“ Skeptisch beäugt der sechsjährige Justus den eigentümlichen Kokon einer Köcherfliegenlarve, der sich aus kleinen Steinchen und Schilfstückchen zusammensetzt — man könnte wirklich meinen, dass in dem kleinen Bassin nur einige Gesteinsablagerungen im Wasser vor sich hindümpeln. Beim Erlebnistag Wasser, den der Wupperverband mit elf Kooperationspartnern am Sonntag rund um den Beyenburger Stausee organisiert hat, gab es daher vieles zu entdecken. Die Veranstalter zählten über 1000 Besucher.
„Wir wollen hier alle Aspekte der Wasserwirtschaft vorstellen“, erklärt Monika Ebers, Sprecherin des Wupperverbandes. Rund 50 Helfer waren den Tag über im Einsatz. Wie viele Akteure mit der Wupper zu tun haben, zeigt bereits ein Spaziergang zu drei einzelnen Aktionspunkten: Die Untere Wasserbehörde informierte über Maßnahmen zum Gewässerschutz in Schadensfällen, auf dem Schützenplatz stellte die Kanusport-Gemeinschaft Wuppertal ihre Boote vor — und am neuen Fischaufstieg zeigte der Wupperverband einige Kleintiere, die am Gewässerboden leben. „An der Population dieser Tiere lässt sich die Wasserqualität der Wupper ablesen“, erklärt Andrea van den Boom: Seit 1973 habe sich die Wasserqualität stetig verbessert, größtenteils sei sie gut bis sehr gut, stellt die Biologin fest.
Wer sich nach einer Führung stärken wollte, war am Pavillon des Fischerei-Vereins Wuppertal genau richtig: Dort bewarb ein Schild das „Krebse-Essen für den Gewässerschutz“. Was es damit auf sich hat, erklärt Vereinschef Elmar Weber: „Mit dieser Aktion wollen wir den deutschen Edelkrebs schützen, der zunehmend durch den amerikanischen Signalkrebs in der Wupper verdrängt wird“. 30 Kilogramm des unliebsamen Neubürgers haben die Angler gefangen. Die Krebse hätten reißenden Absatz gefunden: Bereits am Mittag seien die Leckerbissen ausverkauft gewesen.
Ob nun mit Krebs-Essen oder ohne: Die Besucher waren vom ersten Erlebnistag Wasser begeistert: „Besonders für die Kinder gibt es hier viel zu erleben“, freut sich Claudia Heldt aus Radevormwald.