Kröten: Staatsanwaltschaft ermittelt noch

Nach der Anzeige des BUND werden Umwelt-Gutachten zum Ikea-Bau geprüft. Fest steht: Es gab Gewässer-Verunreinigungen.

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Wuppertal. Mit dem öffentlichkeitswirksamen Vorwurf „Krötenmord“ hatte der BUND Ende April Ikea und Stadt angezeigt: Weil die Schutzmaßnahmen für die Erdkröten auf dem Gelände nicht ausreichten, seien etwa 450 Tiere unnötig getötet worden. Zudem sei Füllmaterial in den Boden gelangt.

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Der zweite Vorwurf habe sich bestätigt, sagte Oberstaatsanwalt Hans-Joachim Kiskel auf WZ-Nachfrage. Es habe Gewässer-Verunreinigungen gegeben. Jetzt würden die Verantwortlichen ermittelt. „Das dauert“, sagte er. Es gehe auch darum, ob die Verunreinigung fahrlässig oder vorsätzlich geschehen sei.

Noch keine Ergebnisse gebe es bei den Ermittlungen zu den Erdkröten. Da geht es um Tötung von Wirbeltieren ohne vernünftigen Grund, was laut Tierschutzgesetz verboten ist. Die zuständige Dezernentin werte derzeit die Unterlagen zur Umweltverträglichkeitsprüfung aus. „Wir müssen sehen, wie das vorher geprüft wurde“, so Kiskel. Mit Ergebnissen sei frühestens in etwa zwei Monaten zu rechnen.

Jörg Liesendahl vom BUND hatte stets betont, dass die Maßnahmen zum Schutz der Kröten nicht ausreichten. Auf dem Ikea-Gelände lag früher der Mühlinghaus-Teich, in den Kröten ihre Eier legten. Weil die Tiere zum Laichen immer in das Gewässer zurückkehren, in dem sie geschlüpft sind, wurden Kröten an einen neuen Teich umgesiedelt und ein Zaun errichtet.

Ikea und Stadt waren der Ansicht, damit sei genug getan. Doch nach Ansicht von Jörg Liesendahl reichte der Zaun nicht. Die Kröten hätten ihn an seinen Enden umrunden und an einigen Löchern unterwandern können. Zudem schirme er das Gelände nur zum Wald hin ab, Kröten kämen aber auch aus anderen Richtungen. Daher seien im Frühjahr zahlreiche Tiere aufs Gelände gekommen und überfahren worden. Zudem hatte er kritisiert, dass Boden und Gewässer unter anderem durch das Füllmaterial Geofill verunreinigt wurde.