Ausstellung: Dirk Eicken bekennt Farbe

Werke des Malers sind bis zum 19. Dezember bei Rolf Hengesbach zu sehen.

Wuppertal. Was Dirk Eicken, Absolvent der Berliner Hochschule der Künste, im Kunstraum Hengesbach zeigt, könnte als Ode an die Farbe beschrieben werden. Eines der signifikantesten Merkmale seiner Blumenbilder ebenso wie der figurativen Motive ist die unglaubliche Farbigkeit.

Sattes Blau umfängt zartflirrende Pastelltöne, flächige Schattierungen kontrastieren feine Farboasen. Wenngleich Farbe das dominierende Element dieser Farblichtrhythmus-Arbeiten ist, gibt es weitere Dimensionen. Bei näherer Betrachtung dieser durch ihre Buntheit extrem attraktiven Bilder, die nichts Marktschreierisches haben, werden säuberliche Aufteilungen erkennbar - "das ist eine fast kubistische Fragmentierung", so Hausherr Rolf Hengesbach bei der Vernissage.

Diese Art von Brechung und Strukturierung kann als Referenz auf Picasso verstanden werden. Ebenso wie die "Artikulation von Farbe an Matisse erinnert". Inhaltlich verschmelzen in Eickens überaus ansehnlichen Bildern immer mehrere Ebenen. "Er lagert verschiedene Motive übereinander." So gibt es von Rembrandt gemalte Köpfe zu entdecken, ebenso verweisen Elemente auf Andy Warhols Siebdrucke ("Flowers"), andere auf Roy Lichtenstein: "Unsere visuelle Entdeckungsneugier mag es befriedigen und seiner malerischen Virtuosität mag es schmeicheln, wenn die Quellen für die Bilder enthüllt werden, der Verstehbarkeit der Bilder hilft es nur bedingt. Einzig unser Auge hat den offenen Parcours des Sehens zu durchlaufen."

Bei aller Farbenprächtigkeit sind es nämlich letztlich Werke, die der Stille und Einkehr bedürfen - weil sich in den verschiedenen Schichten und auf den diversen Ebenen mehr verbirgt, als ein erster flüchtiger Blick verheißt. Letztlich geht es auch darum, wie Menschen im 21. Jahrhundert, die permanent vielen gleichzeitigen visuellen Eindrücken ausgesetzt sind, mit dieser optischen Vielfalt umgehen.