Die zweite Etage in dem hübschen Jugendstilhaus darf durchaus als "verlängerter Arm der HBT-Galerie" verstanden werden, so der Galerist. "Es ist doch jammerschade, dass nach Beendigung einer Ausstellung die Bilder abgehängt und irgendwo im Off verschwinden." Der passionierte Sammler, der in seinem Brotberuf als Diplom-Kaufmann er eher "mit nackten Zahlen und der Herstellung von Produkten zu tun hat", hat deshalb auf rund 140 Quadratmetern eine permanente Schau installiert.

"Künstlern kann man nur helfen, indem man ihre Werke kauft", lautet das pragmatische Credo des 44-jährigen Unternehmers. "Ich sammele aber auch deshalb so gerne, weil mir Kunst und Künstler einen ganz anderen, neuen Blick auf das Leben geben."

So wie Ralph Bageritz, Theo Lambertin und Axel Brand. "Das sind nicht nur Lieblingskünstler, sondern Menschen, mit denen ich seit Jahren befreundet bin." Nutznießer dieser kunstvollen Verbindungen sind nun die Wuppertaler, die sich in der gemütlich eingerichteten Ständigen Vertretung ausführlich künstlerischen Betrachtungen hingeben wollen.

Unter den Ausstellungsstücken sind Bageritz’ berühmte "Lenticulars", jene Wechselbilder, auf der wahlweise das Motiv eines berühmten Meisterwerks abgebildet ist oder biographische Daten zu Leben und Werk eben dieses Künstlers ablesbar sind. Wie gerne der Kölner, 1958 geboren, die eigene Biographie einfließen lässt oder mit seinem Namen, den er (auch) als Label versteht, Wortspiele anzettelt, davon kündigen die Exponate in der Ständigen Vertretung.

Lambertin schaut auf 40 Jahre künstlerisches Schaffen zurück. Bereits in den 70ern war er Teil des wichtigen Kölner Künstlerkreises rund um Rückriem, Paeffgen, Klauke und Bonvie. Er ist sich treu geblieben und ein Künstler, der sich einmischt, um die Gesellschaft zu einer besseren zu machen. Und natürlich hängt in seinem neuen Kunst-Domizil auch das "erklärte Lieblingsbild" von Brückmann-Turbon: Brands meisterliche Fotoarbeit "Der Ausbruch hat Folgen".