Kultur Ava Weis lässt aus der Krise neue Projekte entstehen

An „12/21“ sind Akteure aus Wuppertal und Umgebung beteiligt.

 Ava Weis will die Zwangspause durch die Corona-Pandemie nutzen, um sich auszuprobieren.

Ava Weis will die Zwangspause durch die Corona-Pandemie nutzen, um sich auszuprobieren.

Foto: Schwartz, Anna (as)

Die Corona-Pandemie hat in den vergangenen Monaten viele künstlerische Aktivitäten verhindert. Veranstaltungen oder Ausstellungen konnten nur begrenzt stattfinden, Kultur kaum in die Öffentlichkeit getragen werden. Doch eines konnte das Virus nicht: die Fantasie und den Gestaltungswillen der Wuppertaler Künstler bremsen.

„Mein momentanes Projekt entstand trotz der Krise und vieler Kulturausfälle“, erzählt Ava Weis. Die Autorin, Fotografin, Künstlerin und Dozentin ist in der Wuppertaler Kunstszene gut vernetzt. Sie engagiert sich ehrenamtlich bei Utopiastadt, beim Freien Netzwerk Kultur und dem Yaya-Netzwerk. An der Junior Uni finden sich bei ihr Kursangebote von der „Drehbuchschmiede“ bis zu „Brettspieldesigners.“

Spartenübergreifende Veranstaltungen

Hinter der Zahlenspielerei „12/21“ verbirgt sich ihr neuestes Projekt. Bei dem ganzjährigen Kunstprojekt sind Akteure aus Wuppertal und Umgebung beteiligt. Sie kommen aus den unterschiedlichsten Bereichen der Kunst. Zu dem übergeordneten Thema „Mind, Body and Soul“ werden jeden Monat spartenübergreifende Veranstaltungen und Ausstellungen präsentiert. „Es ist eine Umsetzung dazu, wie in der Krise mit Menschen, die systemrelevant sind, umgegangen wird und auch mit den Kunstschaffenden“, so Weis.

Im ersten Lockdown habe zunächst jeder für sich versucht, zurechtzukommen. Der dann gegründete Solidarpakt Kunst und Kultur in Form des Streaming-Portals Stew One unterstützt in Not geratene Kulturschaffende. In ihrem Projekt hat Weis „viele Menschen mit vielen Begabungen zusammengebracht, denn mehr ist mehr“. Start war Ende Januar mit einer Lesung: Unter dem Titel „Ein Wort nach dem anderen“ lasen Weis und Su-Jin Zieroth Texte der jeweils anderen.

Der Jahresplan wurde in Quartale eingeteilt, um so besser auf vorgegebene Richtlinien reagieren zu können. 21 Kunstschaffende sind beteiligt, die mit eigenständigen Aktionen und spartenübergreifend agieren. Weis freut sich über den Zusammenhalt der jungen Künstler und die gegenseitige Bereitschaft zur Unterstützung. Ihr Ziel ist es, im Januar 2022 einen Bildband über das Projekt veröffentlichen zu können.

Einen weiteren Fokus legt sie auf ihre Arbeit für „Sound of the City“: Sie hatte die künstlerische Leitung für einen Abend im Rahmen des Festivals  der Oper Wuppertal übernommen. Kunst von Prostituierten will sie in der Börse präsentieren – und hofft auf die Möglichkeit dazu in diesem Jahr, denn aufgrund der Corona-Pandemie konnte das Festival im vergangenen Jahr nicht stattfinden. „Es gab 2020 ein großes kreatives Loch. Ich hatte das Bedürfnis, dagegenzuhalten, Ideen durchzuspielen, auszuprobieren und neue Perspektiven zu schaffen.“

Gefördert wird ihr Projekt vom Kulturbüro Wuppertal und den Kulturfonds Wuppertal. Weitere Aufführungen: 6. bis 24. Februar, Ausstellung „Spielkinder“ mit Fabian Nette und Ava Weis. Vernissage am 6. Februar um 19 Uhr. 12. bis 14. März, Ausstellung „Hysteria“ mit Lisa Jureczko und Ava Weis. Vernissage am 12. März um 19 Uhr.