Kultur „Das Bild fordert mich heraus“

Der Unterschied in der Konsistenz von Werkstoffen hat den in Düsseldorf lebenden Maler Eckart Roese immer schon interessiert.

Eckart Roese stellt in der Galerie Friedrich und Ebert aus.

Foto: Schwartz, Anna (as)

Der Unterschied in der Konsistenz von Werkstoffen hat den in Düsseldorf lebenden Maler Eckart Roese immer schon interessiert. Seine großformatigen Arbeiten in der ersten Ausstellung 2021 in der Galerie Friedrich und Ebert zeigen vorwiegend Tuschemalerei, partiell ergänzt mit gestischen Einsätzen von Ölfarbe. „Ich nenne es sanguinische Malerei, die die Leichtigkeit, das Spielerische und die freudige Lebenseinstellung zum sehr speziellen Thema Mythologie einfangen“, so der Künstler. Das Apollinische, das geprägt ist durch feste Formen und Beschränkungen, verbindet er in seinen mythologischen Werken mit dem Dionysischen, dem Schöpf- und Rauschhaften. Das sei für ihn im Grunde die menschliche Kreativität. „Gerade in den heutigen Zeiten ist für mich vieles eher apollinisch“, erklärt der

Meisterschüler von Rudolf Schoofs an der Hochschule für Künste in Stuttgart.

Dynamische und
leichte Arbeiten

Seit rund 20 Jahren arbeitet Roese mit anderen Künstlern in den Ateliers von Kunst im Hafen e.V. in der Landeshauptstadt, wo er in der Werft 77 auf 600 Quadratmetern zahlreiche renommierte Ausstellungen mit ausgerichtet hat. In seinen dynamischen und leichten Arbeiten, die Gegensätzliches zusammenführen und vor allem die germanischen Mythologien darstellen, findet sich der Maler wieder: „Es geht mir vorrangig um Form und Farbe und ein neues Arrangement dafür zu finden“, sagt Roese. Man sehe, dass die Figuren und Pferde, die man in vielen seiner Werke wiederfindet, zurücktreten und die abstrakte Qualität erhalten bleibe. Etwa bei „Studas Rosse“, einer 1,60 x 1,60 Meter großen Ausstellungsarbeit, verlaufen die festen Formen, die durch violette Flächen und Farben, die für Roese eine besondere Bedeutung haben, wieder eingefangen und die Figuren eingespannt werden.

„Ich führe einen Dialog mit dem Bild und es fordert mich heraus. Es gibt eine thematische Idee, aufgrund der sich eine Form ergibt, ehe ein Stil und eine Formensprache entsteht“, beschreibt der Maler die Herangehensweise. „Studas Rosse“ etwa erzählt die Geschichte von Studa, einem Eremiten, der im Wald lebte und dort gelbe Pferde züchtete. Er wurde von anderen Helden wegen seiner Stärke verehrt und zog mit seinem Lieblingspferd in den Kampf, was in der Arbeit „Der Wettkampf“, der eine nachvollziehbar archaische Situation nachstellt, von Roese eindrucksvoll in Szene gesetzt wird.

Seit rund einem Jahr arbeitet der Künstler an Kronen in unterschiedlicher Darstellungsweise, bei der er aufpassen müsse, sich nicht im Detail zu verlieren. In der malerischen Auseinandersetzung realisiert er dieses Thema mit apokalyptischen Themen, etwa in Anlehnung an Dantes „Göttlichen Komödien“. Eine Ausstellung dieser Arbeiten sei für den Frühsommer 2021 geplant, so Roese.

Seit vergangenem Samstag sind die Werke in der Galerie Friedrich und Ebert zu sehen, wobei die Ausstellung bis 27. Februar geplant ist. Galerist Steffen Peter bittet, sich im Vorfeld über einen persönlichen Besuch im privaten Rahmen zu informieren, natürlich unter Berücksichtigung der jeweils aktuellen Corona-Bestimmungen, telefonisch unter 0178/1433363.