Bühnen: Ab sofort gibt es das Heft zur neuen Spielzeit
Das neue Spielzeitheft ist eigentlich ein Buch – und ein kleines Kunstwerk für sich. Auch das frische Logo steht für den Neustart.
Wuppertal. Die neue Spielzeit hat noch gar nicht begonnen. Ein echter Hingucker ist sie aber jetzt schon. Denn das Wichtigste fällt direkt ins Auge: Das Intendanten-Duo, das ab September an den Wuppertaler Bühnen regiert, bereitet nicht nur heimlich, still und leise - hinter verschlossenen Probe-Türen - 26 Neuinszenierungen und vier Wiederaufnahmen vor.
Christian von Treskow (Schauspiel) und Johannes Weigand (Oper) bekennen auch nach außen hin Farbe, führen schon jetzt sichtbar Regie und setzen erste Akzente - mit einem neuen Logo, einem Internet-Auftritt, der gerade überarbeitet wird, und vor allem mit dem Herzstück der Werbe-Offensive: einem Spielzeitheft, das an den Bühnen neue Maßstäbe setzt.
Das 132 Seiten starke Programmheft hat ein handliches Format, einen stattlichen Umfang und eine ansprechende Optik, ist gleichzeitig ästhetisch, informativ und übersichtlich.
Denn auch wenn der künftige Schauspiel-Intendant sagt, dass "gute Projekte immer noch das beste Marketing sind", und vor allem auf Inhalte setzen will, kommt es nicht zuletzt auf die Verpackung an. Und die überzeugt vor allem durch die Fotos von Andreas Fischer, Christian Melchior und pillboxs.
Im Mittelpunkt stehen diejenigen, die den Bühnen ein Gesicht geben - das zwar nicht von A bis Z, aber immerhin von B bis V, also von Sophie Basse, die frisch ins Schauspiel-Ensemble kommt, bis Javier Zapata Vera, der schon seit Jahren im Opernchor zu Hause ist.
Stufenweise, in kleinen Gruppen und alphabetischer Reihenfolge hat Andreas Fischer die Künstler auf verschiedenen Treppen der Stadt platziert - ein schönes Zeichen dafür, dass schon so mancher Durchstarter die erste Karrierstufe in Wuppertal erklommen hat und der Weg der neu formierten Ensembles steil nach oben zeigen soll.
Auch sonst passt das Spielzeitheft, die Visitenkarte eines Theaters, bestens ins Programm - als klares Bekenntnis. "Es sind alles Motive aus dem Stadtgebiet", sagt Christian von Treskow. "Wir haben uns ganz bewusst für ein Foto-Essay über Wuppertal entschieden - mit Orten, die eine Verbindung zum Spielplan haben." So steht die Schwebebahn für "Aeneas’ Reise", ein Blick auf Weinregale weckt die Vorfreude auf die Oper "Der Liebestrank", und die neue Pinguinanlage kündigt das Singspiel "An der Arche um acht" an. All das ist witzig, hintersinnig und pfiffig gemacht.