Comedy bis Klassik beim Barmer Kultursommer

Der „Barmer Kultursommer“ geht in die vierte Runde — mit Rabatt-Aktionen und Freigetränken.

Barmen. Auch wenn der Regen am Pfingstmontag eher an einen trüben Herbsttag erinnerte: Zumindest kulturell gesehen ist der Sommer in Sicht. Und im Gegensatz zu den Wetterfröschen, die mit ihren Prognosen am Ende ja nicht unbedingt immer Recht behalten, kann die Vorhersage in diesem Fall termingenau getroffen werden: Klassische Musik, Comedy, Theater und Bildende Kunst — die kommenden Wochen versprechen von allem etwas.

Die Aussichten sind auf jeden Fall verlockend: Von Ingo Appelt bis Don Quichotte, von Shakespeare bis Schostakowitsch — der „Barmer Kultursommer“ zeigt einmal mehr, was der Stadtteil zu bieten hat (Kästen unten). Zum vierten Mal wird der Sommer in Barmen ausgedehnt: Diesmal geht das vielfältige Programm bis zum 19. Oktober. Eine „Imagekampagne für Barmen“ nennt Henrich Fabis, Vorsitzender des Bezirksvereins Barmen-Mitte, die gemeinsame Offensive verschiedener Veranstalter.

Dahinter steckt eine Kooperation, von der nicht nur die Zuschauer profitieren sollen, wie Fabis betont: „Wir wollen etwas für die Veranstaltungsstätten tun.“ Imagepflege, um genau zu sein. „Barmen ist dabei, sich immer stärker als Kulturzentrum für Wuppertal zu etablieren“, sagt Fabis. Das spiegelt sich nicht zuletzt in der Liste derer, die den Sommer kulturell veredeln möchten: Neben bewährten Partnern wie den Wuppertaler Bühnen und der Musikhochschule ist zum ersten Mal die Bandfabrik dabei. „Wir haben keine Angebote aus einer begrenzten Schublade“, stellt Fabis klar, „sondern finden auch immer etwas Neues.“

Dazu zählt zum Beispiel „Bob’s Service“. „Das wird sicherlich die skurrilste Aktion“ — womit der Vereinsvorsitzende auf eine sechsköpfige Künstlergruppe anspielt, die drei Wochen lang in einer ehemaligen Tankstelle aktiv werden wird. Die Arbeiten, die an der Wittensteinstraße 30 entstehen, werden anschließend — wiederum drei Wochen lang — ausgestellt: Vom 8. bis zum 29. Juni wird die frühere Benzin-Hochburg zur Kunsthalle. Der Eintritt ist frei und die kulturelle Großwetterlage ohnehin günstig: „Barmen gewinnt kulturell hinzu“, sagt Enno Schaarwächter als Geschäftsführer der Wuppertaler Bühnen. „Demnächst gibt es ja noch einen drauf.“

Auch Henrich Fabis ist gespannt auf die Zeit, in der es in unmittelbarer Nähe zum Opernhaus zusätzliches Theater gibt: „Wir freuen uns natürlich, dass in Barmen eine neue Spielstätte entsteht.“ Bis das neue Zuhause des städtischen Schauspiel- und Opernensembles, das am Historischen Zentrum geplant ist (die WZ berichtet regelmäßig), seine Pforten öffnet, dauert es zwar noch. Aber auch dabei fällt die Prognose positiv aus: Bei der fünften Auflage — im kommenden Jahr — soll die kleine Spielstätte eine große Rolle spielen.