Dana Großmann: Eine Tänzerin sorgt für bewegende Momente
Dana Großmann hat die Freude am Unterrichten entdeckt. Sie gibt ihre Erfahrungen auch als Choreographin weiter.
Wuppertal. Primaballerina - das war von klein auf das Ziel von Dana Großmann. Und die Chancen standen nicht schlecht: Mit vier Jahren begann sie zu tanzen, mit elf Jahren wurde sie an der berühmten Palucca Schule in Dresden aufgenommen. "Teilweise haben wir von 8Uhr morgens bis 20 Uhr abends getanzt: Ballett, Jazz, modern, Folklore und sogar Flamenco", erzählt Großmann. Sie erlebte Gret Palucca noch persönlich. "Das war klasse - sie flog trotz ihres hohen Alters ganz leicht durch den Saal."
Alle vier Jahre wurden die Schüler untersucht, ob sie das Tanzen körperlich durchhalten. Andere bestanden die anspruchsvollen Prüfungen nicht. "Nach acht Jahren waren von 32 Schülern vier übrig geblieben", sagt Großmann. Wobei allerdings zwischendurch mit dem Ende der DDR die Wende kam - mit einem neuen Direktor, neuen Stundenplänen und neuer Ausrichtung. Für die Primaballerina-Karriere war Großmann schließlich mit ihren 1,70 Metern zu groß geworden. Doch die Tanzbegeisterte bekam sofort nach der Ausbildung einen Vertrag am Metropol Theater Berlin, trat in Operetten und Musicals auf.
Nach drei Jahren jedoch meldete dieses Insolvenz an und die Tänzerin machte sich selbständig. "Das war superinteressant, eine tolle Zeit." Sie ließ sich für eine Zaubershow teilweise dreimal am Tag durchstechen, trat im Fernsehen und für eine Shampoo-Firma mit blond gefärbten Haaren auf oder tanzte in Freizeitparks an Orten, an denen andere Urlaub machen.
Bei einer Motorshow in Essen verlor sie dann ihr Herz an einen Wuppertaler. Weil die Auftragslage gerade mäßig war, folgte sie ihm nach Wuppertal und arbeitete dort erst einmal als Sekretärin, absolvierte sogar eine kaufmännische Qualifizierung. Gleichzeitig jedoch fing sie an, Choreographien fürs TiC-Theater zu entwerfen und an der "Schule für Musik und Tanz Iris Graf" in Erkrath zu unterrichten.
Dabei entdeckte sie, wie viel Freude ihr das Unterrichten bereitet. Deshalb machte sie parallel zum Beruf eine Weiterbildung zur Tanzpädagogin, die sie im August 2008 abschloss. "Mit meiner Abschlussarbeit haben wir bei den Duisburger Tanztagen sogar einen dritten Platz belegt."
Ihre pädagogische Ader konnte sie auch an den Wuppertaler Bühnen demonstrieren: Großmann trainierte als Dance Captain und choreographische Assistentin die Tänzer und den Opernchor für "Kiss me Kate", "Viktoria und ihr Husar" und "Sugar" und stand auch selbst auf der Bühne.
Seit August 2008 arbeitet sie nun wieder als freie Tänzerin und muss einen strengen Terminkalender führen, um allen Verpflichtungen gerecht zu werden. Sie springt von Proben im TiC-Theater zum Kindertanz, von der Jazztanz-Stunde zum Ballett-Unterricht und tritt nebenher noch selbst auf. Als Stress empfindet sie das nicht. "Es macht großen Spaß, wenn man sieht, wie sich die Kinder entwickeln."