Das Opernhaus trocknet langsam ab

Decken und Wände, Teppiche und Vorhänge haben den Wasserschaden in den Foyers wohl ohne größere Schäden überstanden.

Foto: Anna Schwartz

Wuppertal. „Das Wasser ist einmal durchgelaufen“, sagt Andrea Nickl, Projektmanagerin beim städtischen Gebäudemanagement (GMW). 300 Liter Wasser sind am 11./12. September ins Dach des Opernhauses eingedrungen und durch die Decken ins Kronleuchterfoyer über das Eingangsfoyer bis in den Keller getropft.

Auslöser war nach Angaben von Kulturdezernent Matthais Nocke und Bühnengeschäftsführer Enno Schaarwächter, dass eine Gerüstbaufirma mit einer Stütze ein Fallrohr fürs Regenwasser verstopft habe. Das Opernhaus ist eingerüstet, weil das Dach für 590 000 Euro energetisch saniert wird. „Von Donnerstagnachmittag bis Freitagmorgen hatte es stark geregnet, so sind 300 Liter zusammengekommen“, sagt Schaarwächter.

Das Wasser und die möglichen Schäden — in den Decken hängen Lampen und Lautsprecher, Teppiche wurden durchnässt — seien glücklicherweise schnell entdeckt worden, so Nickl. Seitdem liefen Bautrockner.

Vorgestern war ein Gutachter im Haus, demnach scheint die Sache glimpflich auszugehen. Nach jetzigen Stand sei der Teppich — „eine ganz hochwertige Ware von Vorwerk“, so Enno Schaarwächter — völlig unbeschädigt, sowohl von der Verklebung als auch vom Flor her.

Proben und Aufführungen würden nicht beeinträchtigt. Die Bautrockner liefen vorerst noch weiter. Lediglich am Samstagmittag werden sie versteckt, weil das Kronleuchterfoyer für eine private Trauung vermietet ist. Danach werden sie wieder angestellt, damit auch in den verdeckten Ecken alles trocknet. Bis zum Theaterfest am 3. September sollen sie ihre Aufgabe erfüllt haben.

Die Stores im Kronleuchterfoyer brauchen eine besondere Behandlung: „Durch den Wasserschaden sind sie bis in 1,50 Meter Höhe knittrig“, sagt der Geschäftsführer der Bühnen. Da sie aus schwer entflammbarem Material gefertigt sind, muss eine Spezialfirma sie aufbügeln.

Trotz des Wasserschadens seien die eigentlichen Dacharbeiten im Zeitplan, sagt Andrea Nickl vom GMW. Wegen der Schlechtwetterphasen habe man zwar alle zeitlichen Puffer ausschöpfen müssen, aber man werde mit der Dämmung des Dachs und dem Austausch der Rauchschieber wie geplant fertig. Am 29. August beginne der Abbau des Gerüstes. „Wir versuchen, das Haus für das Theaterfest so gut wie möglich aussehen zu lassen und die Gerüste an den sensiblen Stellen zuerst abzutransportieren“, sagt Nickl. Bis zur ersten Opernpremiere am 17. September sei das Gerüst längst weg.