Die Kunst-Königin vom Ölberg ist 80 — und noch voller Energie

Christine Ostermann führt seit 1975 die Backstubengalerie an der Schreinerstraße.

Foto: Andreas Fischer

Nordstadt. Energiebündel — mit diesem Wort könnte man die Galeristin Christine Ostermann wohl am besten beschreiben. Mit ihrer Backstubengalerie am Ölberg ist vielen Wuppertalern bereits bestens bekannt. Nicht nur ihre Galerie feiert im kommenden Jahr sein 40-jähriges Bestehen. Die Galeristin selbst feiertejüngst ihren 80. Geburtstag. Ein Ende ihrer Arbeit ist für sie noch lange nicht in Sicht: „Ich brauche diese Herausforderung irgendwie“, sagt Ostermann.

Auch vor vierzig Jahren war Christine Ostermann diese vitale und offene Person, die bis heute jedermann beim runden Kaffeetisch am Mittwoch willkommen heißt. 1975 war das Jahr, in dem Ostermann die ehemalige Backstube in der Schreinerstraße entdeckte, die nur wenige Jahre später zeitgenössische Kunst präsentierte.

„In einem Irlandurlaub haben mein Mann und ich einen Pianisten aus Kalifornien kennengelernt und ihn zu uns nach Deutschland eingeladen“, erinnert sich Ostermann an die Anfänge. „Wir haben die alte Backstube dann für ihn als Probenraum angemietet“, erzählt Ostermann, die die Aufteilung in zwei Räume nutzte, um im vorderen Bereich ihr eigenes Atelier einzurichten. Daraus wurde dann ihre Galerie.

Rustikale Bodendielen, eine uralte Theke und Jahrzehnte alte Gästebücher im Schaufenster machen den Charme der Räume aus. Zur Geburtstagsfeier hat die Ostermann rund 50 eigene Bilder in der Galerie aufgehängt, überwiegend landschaftliche Aquarelle.

„Mit der Zeit ist der Besucherkreis immer großer geworden“, freut sich die „Kunst-Königin“, wie sie einst in einem WZ-Artikel genannt wurde. Mehr als 350 Ausstellungen hat die Backstubengalerie bereits beherbergt. Auch die nächste lässt nicht lange auf sich warten: „Der lachende Tod“ nennt sich die gemeinschaftliche Ausstellung, die vom 13. Juni bis 13. Juli besichtigt werden kann.