Eine bühnenreife Expansion: Das Leo Theater zieht um
Thorsten Hamer vergrößert sich. In den neuen Räumen an der Öhder Straße gibt es zwei Bühnen. Im Januar werden sie eingeweiht.
Langerfeld. Da sage noch einer, der Prophet gelte nichts im eigenen Land. Thorsten Hamer ist der quicklebendige Gegenbeweis. In Langerfeld - und nicht nur dort - ist der Theater-Chef so gefragt, dass er nun mit Volldampf expandiert.
Im Januar 2011, pünktlich zum dritten Geburtstag seines Leo Theaters, zieht Hamer in neue Räume im eigenen Gebäude, bleibt dem Stadtteil Langerfeld aber treu. Bisher machte das Multitalent auf rund 200 Quadratmetern Theater, künftig stehen dem Ensemble 2500 Quadratmeter zur Verfügung.
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"Für mich stand der Standort Wuppertal nie in Frage", betont der umtriebige 28-Jährige, der nicht nur Bühnen-Chef und Regisseur, sondern oft auch sein eigener Hauptdarsteller ist. Der Abschied von der alten Bühne, auf der noch bis Ende Dezember gespielt wird, sei aber unvermeidlich. "Die Räume sind einfach zu klein", erklärt er. "Der Weggang von der Fleute 100 fällt uns nicht leicht, denn dort ist ja quasi der Geburtsort des Theaters, aber unsere zukünftige Spielstätte an der Öhder Straße bietet all das, was wir uns für unser Publikum und das Leo wünschen."
... die alte Bühne...
So gibt es im neuen Reich gleich zwei verschiedene Bühnen auf einmal: Der blaue Saal bietet rund 100 Zuschauern Raum, im roten Saal können sogar mehr als 300 Gäste Platz finden. Eine Größenordnung, die neue Wege eröffnet: Kooperationen nämlich wie die Zusammenarbeit mit der Landesbühne Rheinland Pfalz, die am 18. Januar das "Land des Lächelns" in Langerfeld ausruft.
Die romantische Operette spielt in Wien und China und ist nach "Taxi, Taxi" (Premiere am 8. Januar) das zweite Stück, das Hamer an der Öhder Straße 19a vorstellt. Bis Ende Dezember geht das Theater an der alten Spielstätte, In der Fleute100, weiter.
Danach wird am neuen Ort in die dritte Spielzeit gestartet. "Die positiven Erfahrungen der vergangenen zwei Jahre haben gezeigt, dass Langerfeld als kultureller Standort interessant ist", sagt Hamer, der mit der Vergrößerung "auch ein Zeichen für die Kultur in der Region setzen" möchte. Ob er keine Angst hat, sich zu übernehmen? "Wir gehen kein wirtschaftliches Risiko ein", versichert er. "Wir haben eine große Unterstützung durch unseren neuen Vermieter, die Firma Membrana. Und wir haben eine Auslastung von 86 Prozent."
Ein ebenerdiger Eingang, bewachte Garderoben und Bewirtungsmöglichkeiten: Der Theater-Prophet ist auf vieles stolz, was er im neuen "Leo-Land" anbieten kann. Am meisten freut er sich allerdings darauf, "dass wir künftig eine eigene Bühnen- und Kostümwerkstatt haben, die es uns erlaubt, Inszenierungen optisch besser in Szene zu setzen".