Galerie Blickfang: Ein Duo erweckt seltsame Wesen
Jaana Caspary und Nicole Kreischer lieben Tiere.
Wuppertal. Hühnchenrührer, Tuffitier und Katzenhuhn: An der Luisenstraße begegnen sich derzeit sehr ausgefallene Wesen. Sie versammeln sich in der Doppelausstellung "Abstraktion und Wirklichkeit: So und so" in der Galerie Blickfang, in der die Wuppertaler Künstlerinnen Nicole Kreischer und Jaana Caspary ihre Werke bis zum 13. März zeigen.
Der Ausgangspunkt für Kreischers Malerei sind Kinderzeichnungen. Damit setzte sich die Künstlerin in ihrem Studium der Grundschul-Pädagogik an der Bergischen Universität intensiv auseinander. So ist die kindliche Art zu malen und zeichnen auch in ihren eigenen Werken als prägendes Element zu finden, ebenso wie Anklänge an die Höhlenmalerei und den Comic.
Caspary zeigt in der Ausstellung neben Skulpturen auch einige darauf bezogene Zeichnungen. Die 19-jährige Tochter des Wuppertaler Künstlers Peter Caspary setzt sich ebenfalls mit Tiergestalten auseinander. Glatte, fein gearbeitete Rundungen bestimmen ihre Skulpturen, die aus Gips oder aus Jesmonite, einem Gips auf Acryl-Basis, gearbeitet sind.
Doch Caspary legt sich nicht auf ein Tier fest, sie kombiniert Körperteile und Haltungen verschiedener Wesen wie etwa beim "Katzenhuhn". Ebenso bezieht sie Naturelemente wie den Mond oder Pflanzen ein.
Formen und Bedeutungen gehen gekonnt mit Leichtigkeit und Ausdruckskraft ineinander über. Einen kantigen Stierkopf, dessen Hörner durch eine Mond-Form bezeichnet ist, hat Caspary hellblau marmoriert und damit zugleich Anklänge an schweren Marmor und die Leichtigkeit eines sommerlichen Wolkenhimmels angelegt.
Die Idee zur Doppelausstellung kam dem Galeristen Steffen Schneider während der "Woga" im vergangenen Oktober, als er an den Tagen der offenen Galerien in Wuppertal kurz hintereinander die Arbeiten der beiden Künstlerinnen besichtigte. "Die Werke sprechen miteinander, da entsteht richtig was", sagt er.
Zur Eröffnung drängten sich zahlreiche Gäste in der kleinen Galerie. Natürlich war Peter Caspary dabei. Und auch Bildhauer Tony Cragg kam vorbei - ein halbes Stündchen vor der Zeit, um die Werke ungestört betrachten zu können.