Hüllen aus Holz und wabbelige Meerestiere
Bergische Kunstgenossenschaft stellt in der Technischen Akademie aus.
Wuppertal. „BKG trifft TAW“ könnte man die neue Ausstellung in der Technischen Akademie Wuppertal nennen. Bis zum Jahresende präsentieren dort erstmalig 14 Künstler der Bergischen Kunstgenossenschaft ihre Werke. Es gehe um die Darstellung von Vielfalt, sagt Inge Heinicke-Baldauf vom BKG-Vorstand.
Die Holzskulptur „Hüllen“ war der Hingucker der Vernissage, die 200 Besucher anzog. Das kreisrunde Werk von Hans-Jürgen Hiby stand mitten im Empfangsraum der Akademie. So wie in „Hüllen“ mehrere Besucher gleichzeitig passen würden, bieten die Flure und Seminarräume Platz genug für Gemälde, Fotos und Objekte - bis hin zu mannshohen Formaten.
Hiby ist nicht der einzige, der mit den Möglichkeiten des Raums spielt. Wer die Treppe hinuntersteigt, stutzt beim Blick auf nacktes Mauerwerk. Dabei ist es das Foto eines Treppengangs, das der Künstler Christian Stüben aufgehängt hat.
Die Grenzen des Realismus lässt Kurt Luhn mit seinem Fotozyklus weiter hinter sich. Vor nachtschwarzer Naturkulisse leuchten da Halbkreise aus gelbem und rotem Licht. Markieren hier Außerirdische ihre Landung? Nein, aber die eindrucksvollen Bilder gehen ohne weiteres als „Science-Fiction-Kunst“ durch.
Arbeitet Luhn dezent mit Licht und Schatten, macht Fotografin Alina Gross ihren Körper zum Thema. In der Akademie zeigt sie unter anderem Selbstporträts mit Krake und Oktopus. Man kann die Klarheit der Aufnahmen bewundern - und auch die Unbekümmertheit der Künstlerin, mit wabbeligen Meerestieren zu posieren.
Malerin Regina Künzler nutzt die großzügige Ausstellungsfläche, um alte und neue Werke einander gegenüberzustellen. Auf eine Leinwand modelliert sie die feinen Gesichtszüge einer Frau, die in provokanter Lässigkeit an einer Zigarette zieht. Aus einer anderen Leinwand hat sie eine Assemblage gemacht, indem sie eine Schale aufmontiert und passend zum Hintergrund übermalt hat.
Als 14. und letztes BKG-Mitglied habe sich Leif Skoglöf zur Gruppenausstellung angemeldet, berichtet TAW-Mitarbeiterin Anne Ullenbaum beim Rundgang. Gut so. Denn sonst müsste man auf die dynamischen Bilder verzichten, die der gebürtige Schwede mit Öl, Kreide und Tusche schafft. Erfolgreich trotzen seine hoch aufgerichteten Figuren Wind und Wetter.