<strong>Wuppertal. Sie sind der singende Beweis dafür, dass Propheten im eigenen Land genauso beliebt sein können wie in fremden Konzertsälen. Die Sänger der Wuppertaler Kurrende zogen aus, um Frankreich, Italien, die Schweiz und Österreich zu erobern. Aber weil das Publikum nirgendwo so treu ist wie auf heimischem Boden, soll die zehntägige Herbsttournee auch in Wuppertal Früchte tragen: Am Samstag, 13. Oktober, singt die Kurrende in der Christuskirche, Unterer Grifflenberg. Um 18 Uhr werden ausgewählte Musikhäppchen aus dem Tourneeprogramm präsentiert.

Wie es klingt, wenn man amtierender deutscher Meister der Knabenchöre ist, erlebten ihre Gäste nicht nur in Kehl am Rhein, Colmar, Rheinfelden und Basel. Auch in Meran, Altenmarkt im Pongau, Hallein, St. Gilgen am Wolfgangsee und in Gauting bei München waren die Wuppertaler als Kulturbotschafter unterwegs.

Das Motto der grenzenlosen Begegnung ("Jauchzet dem Herrn, alle Welt") machte die Sänger zu Schatzsuchern in himmlischer Mission, denn für die 35 Knaben- und 25 Männerstimmen hatte Martin Lehmann ein Programm vom Frühbarock bis zur zeitgenössischen Musik zusammengestellt: In neun Städten wurden "bekannte und verborgene Schätze der europäischen Knabenchorliteratur" ausgegraben. Für Lehmann war es eine echte Premiere: Zum ersten Mal entführte der neue Chorleiter "seine" Kurrende ins Ausland.

Neben Werken aus Frühbarock bis Renaissance (Raselius, Hammerschmidt, Schein) und Stücken der Romantik (Mendelssohn-Bartholdy, Schubert) wurden auch zeitgenössische Töne (Pärt, Britten, Busto) und Spirituals "begeistert aufgenommen", wie Lehmann schwärmt.

Die Chöre: Die Kurrende wurde 1924 von Erich vom Baur gegründet. Die musikpädagogische Arbeit fängt bei der musikalischen Früherziehung (Jungen und Mädchen ab vier Jahren) an und führt über die Vorchöre bis zum Konzertchor. Jugendliche ab 14 Jahren finden im Jungmännerchor ihren Platz und können später in den Männerchor überwechseln.