Kammerphilharmonie begeistert mit intensivem Zusammenspiel
Ausdrucksvolle und lebensfrohe Musik in der Immanuelskirche.
Wuppertal. Als der letzte Ton von Peter Tschaikowskys Streicherserenade in C-Dur, op. 48 verklungen war, gab es in der Immanuelskirche zu Recht mit Bravi gespickten heftigen Applaus. Denn die bestens disponierte Kammerphilharmonie Wuppertal beschloss dieses etwa halbstündige Opus ungemein festlich, tänzerisch und lebensfroh.
Intensiv und mustergültig im Zusammenspiel hatten zuvor die rund 15 Musiker unter der Leitung von Werner Dickel die vier Sätze gespielt: präzise Bewegungen bei schnellen, ausdrucksvoll-lyrisch bei langsamen Abschnitten und ein schwungvoll intonierter Dreivierteltakt. Auch die Streicherfassung der sechs Rumänischen Volkstänze von Béla Bartók (im Original für Klavier) kam schwungvoll und mit festem Zugriff daher. Frisch, ausgelassen-folkloristisch ging es zur Sache, wobei hier wie bei Tschaikowsky sehr junge Nachwuchsmusiker exzellent mit den gestandenen Kollegen harmonierten.
Nicht weniger gehaltvoll verhielt es sich mit den Kanons 1, 4 und 9 aus Johann Sebastian Bachs polyphonem Meisterwerk „Die Kunst der Fuge“ (BWV 1080). Fein aufeinander abgestimmt waren die Instrumentengruppen, sodass die bachsche Kompositionstechnik leicht nachvollziehbar war.
Dann gab es noch schöne Musik aus der Feder Wolfgang Ama-deus Mozarts, nämlich sein drit-tes Violinkonzert in G-Dur (KV 216). Dafür konnte als Solist Ni-kolai Mintchev gewonnen wer-den. Zwar wackelte es in den ersten Takten ein wenig. Doch das Orchester fing sich schnell und korrespondierte ausgezeichnet mit dem Konzertmeister des Sinfonieorchesters, der mit einer unverkrampften Tongebung überzeugte. Hohe Virtuosität demonstrierte er zudem anhand der von ihm selbst zusammengestellten Kadenzen. Das Kammerorchester und Mintchev bedankten sich für die begeisterten Beifallsbezeugungen mit jeweils einer Zugabe.
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