Literatur Kommissar Fiebig ermittelt erneut rund um den Laurentiusplatz
Der neue Krimi von Jürgen Kasten beruht auf wahren Begebenheiten. Der ehemalige Leiter des Kommissariats für Gewalt- und Tötungsdelikte in Wuppertal jagt die Verbrecher jetzt in seinen Kriminalromanen.
Der neue Krimi von Jürgen Kasten beruht auf wahren Begebenheiten. Der ehemalige Leiter des Kommissariats für Gewalt- und Tötungsdelikte in Wuppertal jagt die Verbrecher jetzt in seinen Kriminalromanen. Und das mit viel Lokalkolorit. „Das ist dem Gmeiner-Verlag, der sich auf regionale Krimis spezialisiert hat, wichtig“, erklärt der Autor. Kasten veröffentlicht seit einigen Jahren, gerne auch Kurzgeschichten und ist Mitautor des Kulturmagazins „musenblaetter“.
Das merkt man, ein flüssiger Schreibstil, eine gut dosierte Prise Humor und eine Handlung, die komplex und spannend, aber nicht zu verworren ist. Dazu gibt es viele Wuppertaler Plätze mit Erkennungswert. Zu Grunde liegen seinem zweiten Krimi „Begraben in Wuppertal“ die Geschehnisse um den Leipziger Karl-Heinz Kleine, der vor ein paar Jahren in den Gängen und Bunkern der Stadt das verschollene Bernsteinzimmer vermutete.
Wieder sind der grantige Kommissar Fiebig, seine taffe Kollegin Elke Fassbender und der junge Journalist Lars Lombardi im Einsatz. Hobby-Historiker Kotthausen wird bei dem Versuch in das Labyrinth der Hardthöhlen einzubrechen, angeschossen. Vom Hype um das Bernsteinzimmer hält Fiebig nicht viel, aber sein Ermittlerinstinkt ist geweckt. Finden sich doch in den Höhlen menschliche Skelettreste. „Ich wollte natürlich etwas anderes dort entdecken lassen“, so Kasten. Dadurch wird der Bogen zu zurückliegenden Vermisstenfällen geschlagen. Aus Cronenberg verschwanden rund 15 Jahre zuvor zwei Teenager. Sind es ihre Knochen, die dort liegen? Ist es nur ein Zufall dass Kotthausen zur damaligen Zeit ihr Nachbar war und sich um die, in schwierigen Verhältnissen aufgewachsenen Mädchen kümmerte? Und was ist aus dem jungen Koch geworden, der schon damals etwas sonderbar war?
Chefermittler Fiebig muss ein Puzzle lösen, dessen Einzelteile weit verstreut sind. In Dresden, Leipzig und Tschechien sind einzelne Stücke zu finden und werden von den drei Schnüffelnasen akribisch zusammengetragen. „Zu Grunde liegen meinen Krimis immer aktuelle politische oder gesellschaftliche Geschehnisse“, erklärt Kasten auf dem Laurentiusplatz, wo auch seine Protagonisten sich gerne zum Gedankenaustausch treffen. Er recherchierte vor Ort und konnte mit dem Arbeitskreis Kluterthöhle Hardt-Taverne und Hardthöhle besichtigen. Der Täter, lange ein Phantom, wird am Ende gestellt und doch endet das Buch nicht mit einer Verhaftung. „Das ist in meinen Krimis immer so.“
Ideen zur Weiterentwicklung des Plots kommen Kasten oft beim Spaziergang. „Zu Beginn weiß ich meistens noch gar nicht wie die Geschichte endet. Sie entwickelt sich während des Schreibens.“ Der Name Wuppertal kommt jedoch wieder im Titel vor, denn die regionalen Krimis liegen im Trend. Und auch die Schwebebahn ziert erneut das Cover.
Jürgen Kasten, der auch Mitglied im Schriftstellerverband Bergisches Land und des „Syndikats“ ist, liest aus seinem Krimi am 10. September im Glücks-Buchladen. Beginn ist um 20 Uhr, der Eintritt beträgt sechs Euro. „Begraben in Wuppertal“ ist im Buchhandel erhältlich und kostet zwölf Euro.