Ausstellung Kunststudentin erhält Preis der Uni und stellt im Rektorat aus

Marita Speen ist mit dem Stella-Baum-Preis ausgezeichnet worden. Ihr Thema ist die abstrakte Malerei.

Marita Speen in ihrer Atelierecke an der Universität. Das aufgestellte Bild könnte auch in ihrer Ausstellung zu sehen sein.

Foto: Schwartz, Anna (as)

Mit der Kunst sei es wie mit der Musik: Das Wesentliche könne man nicht mit Worten beschreiben, müsse man hören oder sehen, sagt Marita Speen. Mit ihrer eigenen Kunst hat die 26-Jährige gerade auf sich aufmerksam gemacht. Die Kunst- und Mediendesign-Studentin an der Bergischen Universität ist mit dem diesjährigen Stella-Baum-Preis ausgezeichnet worden. Ab nächster Woche stellt sie ihre Arbeiten im Rektoratsgebäude auf dem Campus Grifflenberg aus. Die Bachelor-Arbeit ist geschrieben, im Frühjahr will sie sich für die Kunstakademie Düsseldorf bewerben.

Im letzten Sommer hatte Marita Speen ein großes, mehrere Meter umfassendes Wandgemälde in einem Hörsaalfoyer geschaffen, hatte mit Acryl- und Sprühfarbe bunte Linien und Flächen auf die Wände gezogen, Türen und Böden mit farbigen Klebebändern in Kunst verwandelt. Farbflächen, die den Raum in Bewegung versetzten. Und die die Jury überzeugten. Katja Pfeiffer, Professorin für künstlerische Praxis und Prodekanin der Fakultät Design und Kunst, begründet die Preisvergabe damit, dass Marita Speen „sich mit der angemessenen Demut auf die Suche nach abstrakten Formen der Malerei gemacht“ habe. Die wiederum widmete der Kunst im Raum ihre Bachelorarbeit. Während ihr Kunstwerk mittlerweile nur noch auf ihrer Website existiert, ist der durch sie gewonnene Preis real. „Er bedeutet mir sehr viel, ist schon etwas Besonderes. Ich erhalte Anerkennung. Das tut gut, weil man sich Im Studium immer wieder selbst in Frage stellt.“ Die damit verbundenen 2500 Euro sind noch nicht verplant, ein Großeinkauf für Kunstbedarf steht aber schon fest.

Musik und Kunst haben
vieles gemein

Eigentlich wollte die gebürtige Euskirchenerin Fotografie studieren. Da dies nicht klappte und sie in der Schule Kunst als Leistungskurs gehabt hatte, bewarb sie sich für ein Kunststudium. Kam so nach Wuppertal. Kunst hat für sie viel mit Musik zu tun – Marita Speen spielt seit Kindesbeinen Flöte: „Musik ist für mich eine Allegorie für meine Kunst. Wir können viel sehen oder hören, aber wir kommen an Grenzen, wenn wir alles rational begreifen wollen. Wir können sagen, dass wir eine gelbe Fläche sehen, aber nicht, was das mit uns macht. Und da wird es spannend.“

Mit einer Idee von Farbe oder Form geht es meist los – „ein Anfang, kein Plan“, betont Speen. Das Bild entwickle sich dann beim Tun. Ihre Bildersprache entwickelt sich immer mehr ins Abstrakte – obwohl sie durchaus durch reale Landschaften und Reisen beeinflusst wird. „Diese Eindrücke fließen aber intuitiv in meine Kunst ein. Ich reduziere immer weiter. Frage mich, wie viel ein Bild braucht, damit ich das Gefühl bekomme, es ist fertig.“ Ein gutes Bild führe den Betrachter dazu, dass er mit dem Denken aufhöre, denn dann könne viel passieren. Die junge Malerin bevorzugt Acryl- und Sprühfarbe, arbeitet gern farbig mit einem Faible für Blautöne, schafft großflächige, vielschichtige Werke auf Leinwand genauso wie kleinformatige Zeichnungen auf Papier – „die brauchen sich gegenseitig“. Sie arbeitet sowohl an der Staffelei, aber auch gern auf dem Boden. Eine Art Vorbild ist Katharina Grosse, sie findet ihre impulsiven, farbigen Arbeiten im Raum einfach gut.

In ihrer Ausstellung zeigt die angehende Künstlerin vom 19. Februar bis 25. April 15 bis 20 Bilder, die sie in ihrer Atelierecke an der Universität fertigt. „Es wird eine Art Rundumschlag meiner Arbeiten sein“, sagt sie. Alles weitere kann jeder selbst sehen.