Musik-Raum-Wort: Hochgenuss in der Klosterkirche
Gefühlvolle dritte Veranstaltung der Reihe Musik-Raum-Wort.
Wuppertal. Der Fall der Berliner Mauer, die Reichspogromnacht, der Hitlerputsch und die Novemberrevolution - sie alle ereigneten sich am 9. November. Für die dritte Ausgabe der Veranstaltung „Musik, Raum, Wort“ stand daher die Reichspogromnacht von vor 75 Jahren thematisch im Mittelpunkt. Gesang, Orgelspiel und Vortrag ergaben in der bemerkenswerten Atmosphäre der Beyenburger Klosterkirche einen bewegenden Dreiklang.
Schon der Auftakt an der Orgel war Hochgenuss für die Ohren. Kirchenmusiker Joachim Dorfmüller eröffnete den Klangreigen mit dem Stück „Festmusik für Wuppertal“ des Komponisten George Dreyfuß, später folgte eine von Leonard Bernstein verfasste „Meditation über ‚Brüder, über’m Sternzelt muss ein guter Vater wohnen’“, dem Schlosschor der 9. Beethoven-Sinfonie. Eingebettet in diese mit viel Können und flinken Fingern vorgetragenen Lieder waren die Beiträge der Vokalformation Feyne Töne. Die sieben Sänger und Chorleiterin Monika Fey, spezialisiert auf hebräische Musik, hatten sich aus gegebenem Anlass die „Häuslichen Schabbatgesänge - semirot schabbat“ vorgenommen.Dirk Wasserfuhr steuerte den Wortbeitrag bei.
„Das war wie ein Inneres sich sammeln und eins werden“, beschrieb Cindy Settler die Gefühle, die das Zuhören bei ihr auslösten. Als „überaus intensiven Vortrag“ lobte Hanna Reiser das Gehörte. Dass es offensichtlich viele beeindruckte, zeigte der abschließende Beifall, den die etwa 80 in wattierte Jacken und wärmende Mützen gehüllte Gäste spendeten.