Partnersuche: Was geht mit Hagens Theater?
Wuppertaler Bühnen: Die Nachbarn loten die Chancen einer Kooperation aus. Die Zusammenarbeit soll sich aber auf den nicht-künstlerischen Bereich beschränken.
Wuppertal. Und wieder macht ein Städtename die Runde: Weshalb es „geheime Gespräche“ mit dem Theater Hagen gebe, wollten Mitglieder des Kulturausschusses von Matthias Nocke wissen. Der Kulturdezernent betonte jedoch, dass die Kooperations-Gespräche weder geheim noch neu seien: „Es ist nichts naheliegender, als sich mit Nachbarn auzutauschen.“
Zumal es eine entscheidende Parallele gebe: Bereits bei der Vorstellung des Actori-Gutachtens zur Zukunft der Wuppertaler Bühnen hatte Nocke darauf verwiesen, dass auch die Stadt Hagen dringend Einsparmöglichkeiten suche und ebenfalls die Münchner Beraterfirma Actori zu Rate gezogen habe.
Nun stehe man in Verhandlungen darüber, ob man im sogenannten Backstage- und Back-Office-Bereich zusammenarbeiten könne, um auf beiden Seiten Kosten zu senken. „Die Idee ist, die beiden Gutachten nebeneinander zu legen und zu prüfen, ob es Synergieeffekte geben kann“, bestätigt Enno Schaarwächter, Geschäftsführer der Wuppertaler Bühnen, auf WZ-Anfrage. Gemeint ist eine Zusammenarbeit im nicht-künstlerischen Bereich — etwa bei der Finanzbuchhaltung oder im Werkstatt-Bereich.
Laut Nocke ist denkbar, „auch mal eine Produktion auszutauschen“. „Eine Fusionsfrage steht aber nicht an“, wie Schaarwächter betont.
Das Theater Hagen hat den Schwerpunkt Musik und ist für die Wuppertaler Bühnen kein Neuland: Mit einem einmaligen Brecht-Gastspiel („Der kaukasische Kreidekreis“) gastierten die Wuppertaler vor Jahren bereits im südöstlichen Ruhrgebiet. Wer jetzt denkt, dass die Wuppertaler Bühnen ihre Schauspiel-Produktionen künftig regelmäßig an das Theater Hagen verkaufen könnten, irrt jedoch: Da auch Hagen kein Geld habe, scheide diese Option aus.
Und Duisburg? Auch dieser Name machte im Kulturausschuss erneut die Runde.
„Dass Gespräche mit Düsseldorf geführt würden, ist mir nicht bekannt“, sagte Matthias Nocke mit Blick auf die Deutsche Oper am Rhein, die Düsseldorf und Duisburg bespielt. Bereits vor einem Jahr kursierten in der Kulturszene entsprechende Gerüchte. Schon damals wurde abgewunken: Auf Nachfrage der Westdeutschen Zeitung hatte Schaarwächter Kontakte zur Rheinoper dementiert.
Fakt ist: Eine mögliche Zusammenarbeit mit Hagen könnte, wenn sie denn politisch gewollt wird, frühestens im Jahr 2012 Realität werden.