Radierungen als Vermächtnis
Die Schwarzbach-Galerie zeigt Werke von Heinz te Laake.
Wuppertal. Oftmals wird ja ein weiter Bogen gespannt, bis es zu einem bestimmten Ereignis kommt. In Geschichten ist das konstruierte Dramaturgie, im Leben meist schlicht der Lauf der Dinge. Die aktuelle Ausstellung in der Schwarzbach-Galerie beruht auf einer Begegnung, die mehr als acht Jahre zurückliegt.
Galeristin Barbara Binner lernte im Flugzeug eine Dame kennen, die von einem im Vorjahr verstorbenen Künstler berichtete und riet, dessen Gattin zu kontaktieren. "Als ich in der Folge Marlis te Laake kennengelernt hatte, bat sie mich später, die Werke ihres Mannes zu übernehmen", erzählt Binner, "aber ich war älter als sie und befand, dass sich jüngere Menschen um den Nachlass kümmern sollten."
Dieser Nachlass des 1925 geborenen Malers Heinz te Laake umfasst immerhin einige hundert Werke - von Radierungen und Bildern in Öl über kinetische Arbeiten bis hin zu Sammlerporzellan. Die intensive Auseinandersetzung mit der kinetischen Kunst veranlasste Heinz te Laake, der von 1945 bis 1950 an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin bei Professor Karl Schmidt-Rottluff studiert hatte, bei allen folgenden Objekten die geometrischen Formen in ihrer wirklichen Bewegung als Minute und Stunde darzustellen.
Kinetische Objekte fanden jedoch nicht den Weg in die Oberbarmer Galerie - vielmehr colorierte Radierungen, die mit ihren feinen Strukturen Leichtigkeit transportieren und im Kontrast stehen zu den Ölbildern, die kräftige Farben und Volumen aufweisen.
Die Formgebung ist meist elegant und weich - überwiegend hat sich Heinz te Laake in den ausgestellten Arbeiten dem weiblichen Geschlecht gewidmet, auch in den von dem französischen Lyriker Charles Baudelaire inspirierten Radierungen.
Und auch wenn Barbara Binner nicht als Nachlassverwalterin fungieren möchte: Das Vermächtnis des 2001 gestorbenen Künstlers hält sie mit dieser Ausstellung länger lebendig.