Sax for Fun: Der Spaß kommt nicht zu kurz

Das Wuppertaler Saxofon-Orchester ist der beste Beweis: Musik kennt keine Altersgrenzen. Die 70 Laien haben große Pläne.

Wuppertal. Sax For Fun - in erster Linie macht ihnen das Saxofonspielen Spaß. Seit rund 15 Jahren finden 70 Laienmusiker, vom Grundschulkind bis zu Mitgliedern im reifen Alter, Freude am gemeinsamen Spiel im Wuppertaler Saxofon-Orchester. Das macht deutlich, wie vielseitig und modern das beliebte Instrument mit der großen stilistischen Bandbreite nach wie vor ist.

Cornelia Leizbach ist seit 14 Jahren dabei, sozusagen ein Gründungsmitglied. Heute spielt sie im Konzertorchester, das sich an anspruchsvolle Originalliteratur und gediegene Arrangements wagt. "Wenn ich bedenke, dass ich vorher kein Instrument spielte und keine Noten kannte, bin ich schon ein wenig stolz", gesteht die 62-Jährige.

Im zarten Alter von zehn Jahren begann Christian Hansens Leidenschaft für das Saxofon. Doch irgendwann hatte er keine Lust mehr auf das Spiel des Sopran-Instruments. "Heute bin ich froh, dass ich die Baritonstimme auf dem Leihinstrument blasen kann. Das gibt mir eine völlig neue Motivation", berichtet der 20-jährige Zivildienstleistende.

Erst seit dreieinhalb Jahren spielt Heiner Flötotto sein Instrument. In einem "Sabbatjahr" kam dem 53-jährigen Lehrer die Idee: "Ich wollte ein neues Instrument erlernen. Doch während der ersten Proben kam ich total ins Schwimmen." Dass er nun seit eineinhalb Jahren in der Konzert-Formation der Fortgeschrittenen spielt, spricht für Motivation und Übungsfleiß.

Aus Solingen reist David Niehr zur wöchentlichen Probe ins Gemeindezentrum am Wichelhausberg in Barmen. Seit fünf Jahren ist der 17-Jährige dabei. Aus dem Kinderorchester Concertino, 2001 gegründet, ist er inzwischen "aufgestiegen".

"Wer aus der Kindergruppe oder dem ,Großen Orchester’ wechselt? Das ist ein demokratischer Entscheid", erläutert Leiter Thomas Voigt, "es muss fachlich und menschlich passen."

Für ihr 15-jähriges Bestehen im kommenden Jahr haben sich die Saxofoniker etwas Besonderes ausgedacht. "Sax For Fun Meets Schools" heißt das Projekt, und etliche Gymnasien und Grundschulen haben ihre Teilnahme zugesagt. So werden Chorgesang und Orchesterklang kombiniert.

"Beim Konzert Ende Mai kommenden Jahres werden 300 Schüler eines ,Wuppertaler Schulchors’, 50 Saxofonisten, Schlagzeuger, Pianisten und Bassisten auf der Bühne im Großen Saal der Stadthalle stehen und Filmmelodien und populäre Hits gemeinsam intonieren", freut sich Voigt schon jetzt. Er weiß auch, dass sich bis dahin noch viele Schweißperlen rinnen werden: "Aber der Spaß wird auf jeden Fall nicht zu kurz kommen."