#SchönLügen nimmt Form an

Wuppertaler Literatur Biennale: Preisträger und Programm stehen.

Foto: A. Schwartz

Yannic Han Biao Federer — diesen Namen sollten sich Literatur-Interessierte merken. Der angehende Schriftsteller hat mit seiner Erzählung „Stay hungry“ den Hauptpreis der Wuppertaler Literatur Biennale 2018 gewonnen. Die mit 3000 Euro ausgestattete Auszeichnung, eine der Höchstdotierten für Nachwuchsliteratur in Deutschland, wird am 6. Mai im Skulpturenpark Waldfrieden verliehen — Auftakt des nunmehr vierten Literaturfestivals, das bis 19. Mai 30 Veranstaltungen in der Stadt bietet.

Der 31-jährige Federer schreibt gerade seinen Debütroman und ist in Wuppertal kein Unbekannter: Er gewann 2016 einen der beiden Förderpreise der Biennale. 2018 gehen jeweils 1000 Euro an die 32-jährige Franziska Schramm, die als Autorin und Schreibcoach aktiv ist, und den 34-jährigen Performer und Musiker Stephan Roiss, der 2017 Stadtschreiber in Hamburg war. Kulturbüroleiterin Monika Heigermoser, die 2010 gemeinsam mit den Literaturverbänden der Stadt das Projekt initiierte, freut sich über stolze 134 Wettbewerbseinsendungen aus dem gesamten deutschsprachigen Raum.

Stolz ist Heigermoser auch auf das Programm des Festivals, das unter dem Motto #SchönLügen steht. Der Titel deckt viele verschiedene Aspekte ab, von den „schönen Künsten“, über das „Schönreden“ bis hin zum aktuellen Siegeszug der Lügen in den digitalen Sozialen Medien. Heigermoser: „Das Thema soll zwei Ebenen miteinander verquicken, die politische mit Hate-Speech und Fake News und die literarische mit der Fiktion als Erzählform.“ Viele produktive und erfreuliche Gespräche habe das Planungsteam geführt, dem außer Heigermoser viele Akteure des Wuppertaler Literaturbetriebs angehören, denn so Kommunikationsberaterin und Teammitglied Ruth Eising, „Wuppertal hat eine rege Literaturszene“. Diese unterstützt die Biennale nicht nur, sondern ist aktiv dabei; die Stadtbibliothek bei ihrer Premiere gleich mit drei Terminen.

Natürlich kommt Prominenz auch von außerhalb: Bodo Kirchhoff gleich zur Auftaktveranstaltung, Irene Dische (10. Mai) ins Rex-Filmtheater, Linda Boström Knausgard (10. Mai) ins Café Ada, Sten Nadolny (12. Mai) in die Immanuelskirche, Volker Kutscher (14. Mai) in die Citykirche, Jan Wagner (15. Mai) ins Talton-Theater, Wolf Biermann (17. Mai) in den Barmer Bahnhof, Anja Kampmann (ehemalige Förderpreisträgerin; 18. Mai) ins Loch und Nell Zink (19. Mai) in den Underground.

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