Kolkmannhaus „Siebenfalt“ stellt neue Gedok-Künstlerinnen vor

Im Kolkmannhaus präsentieren sich sieben Newcomerinnen mit ihren Arbeiten.

Kolkmannhaus: „Siebenfalt“ stellt neue Gedok-Künstlerinnen vor
Foto: Stefan Fries

Wuppertal. Wie fühlt es sich an, in einem Ganzkörperschleier zu stecken? Eine Ahnung bekommen die Besucher der Ausstellung „Siebenfalt“, wenn sie Astrid Heups’ „Burka Box“ betreten. Ein enges Holzgestell, das von der Burka blickdicht umschlossen wird. Ohne das kleine Gitterfenster für die Augen wäre alles dunkel. Nur ein paar Sekunden reichen, um sich hier drin mulmig zu fühlen.

„Siebenfalt“ ist eine Gemeinschaftsausstellung von neuen Mitgliedern der Wuppertaler Gedok (Gemeinschaft der Künstlerinnen und Kunstförderer), die letztes Wochenende im Kolkmannhaus ihre Pforten öffnete. Die Ausdrucksformen der sieben Newcomerinnen reichen von Malerei bis zu Plastiken und Installationen.

Neben ihrer „Burka Box“ hat Heups das Thema zu einer Serie von mannshohen Fotomontagen inspiriert. „Sittenwächter“ zeigt zwei verschleierte Gestalten, die einer jungen Frau im Minikleid das Gesicht bedeckt haben. Pointierte Darstellung des Schleierzwangs, der in streng islamischen Weltgegenden herrscht. „Für mich ist die Burka eine Bedrohung“, erklärt die Künstlerin. „Sie nimmt Frauen die Individualität und jedes Grundrecht. Es war mir ein Bedürfnis, das als Frau jetzt herauszubringen.“

Ein scheinbar leichtes Sujet hat sich Maren Hering mit ihren „Clownportraits“ vorgenommen. Doch was kommt hinter Pappnase und Schminke zum Vorschein? Hering, selbst gelernter Clown, stellt gern unterdrückte Gefühle dar. So Verzweiflung, die nur durch Verkleidung komisch wirkt. Die Zeichnungen dienen als Vorstudien für Bilder „mit Farbe und in größeren Formaten“. Klingt verheißungsvoll.

Anregendes haben auch die übrigen Künstlerinnen zu bieten. Gegenüber den „Clownportraits“ stellt Petra Korte aus. Ob Buch oder Stöckelschuh - alles hat sie mit einer dicken Salzschicht überzogen. Da wird die Vergänglichkeit der Dinge augenfällig.

Nicht weniger vergänglich sind die Schmetterlinge, denen Daniela Werth ihre detailreichen Ölbilder gewidmet hat. Bei der Malerin Jacqueline Hess ist das Fenster — Schwelle zwischen Innen und Außen — das vorherrschende Motiv. Auf Fotos hält Janina Simone Kulcsar Lichtphänomene fest.

Die Schönheit des Alltags legt Eva Witter-Mante offen. Mit Haushaltsgegenständen wie Schwämmen und Staubwedeln, die — ausgestellt — an fantastisch bunten Schmuck erinnern. Und mit Bildern in Form von „feinen Kleidern“, die aus Fotoreihen zusammengenäht wurden.