Sinfoniker bitten zum lustigen Walzer

Musik im ausverkauften Saal: Das städtische Orchester spielte gestern für Familien.

Wuppertal. Die Wuppertaler Sinfoniker schwelgen in Klangfarben, lassen den verliebten Pierrot, die hübsche Columbine und den polternden Onkel Pantalone auferstehen. Moderator Christian Schruff und das Sinfonieorchester stellen das Stück „Der verliebte Schneemann“ vor, das Erich Wolfgang Korngold als Elfjähriger für sein Puppentheater geschrieben hat. Sein Lehrer Alexander von Zemlinsky half ihm beim Instrumentieren.

Herausgekommen ist ein zauberhaftes spätromantisches Stück, das die Sinfoniker gestern unter der Leitung von Florian Frannek präsentierten. „Pierrot ist mal witzig, dann wieder verträumt und schüchtern“, erklärt Schruff den Kindern in der ausverkauften Stadthalle.

Die Instrumentalisten stellen die handelnden Figuren vor: Das Solocello spielt Columbine, der Konzertmeister die Melodie des fahrenden Musikers Pierrot. Die Blechbläser quäken den schimpfenden Pantalone.

Wie das klingt? „Wie ein böser Mensch“, findet die kleine Marie. Der garstige Pantalone macht seiner Nichte Columbine das Leben schwer, sperrt sie ins Haus ein, von wo aus sie traurig auf das bunte Treiben des Weihnachtsmarktes schaut. Pierrot hat sich in Columbine verliebt und verkleidet sich als Schneemann, um einen Blick auf die Geliebte zu erhaschen. Mit einem lustigen Walzer tanzen die Kinder im Stück um den Schneemann.

Als Pantalone betrunken aus der Wirtschaft kommt, lädt er den Schneemann ins Haus ein. Dieser schnappt sich Columbine und flieht mit ihr in einer Postkutsche. „Sogar der Kaiser in Wien wollte die Musik hören, und kurz danach ist es in New York gespielt worden“, erzählt Schruff. Später wurde Korngold ein berühmter Filmkomponist in Hollywood, der sogar mit zwei Oscars ausgezeichnet wurde.

Die Helfer des Medienprojekts filmen das Orchester, so dass die Kinder die Solisten immer gut sehen können. Allerdings gibt es diesmal keine Bilder, die die Geschichte untermalen. Kinder unter der empfohlenen Altersgrenze von sechs Jahren wird es so bald langweilig und die schöne Musik wird zunehmend durch Geschrei untermalt.

Als zu „Leise rieselt der Schnee“ viele kleine Instrumentalisten auf die Bühne klettern, singen aber alle freudig mit.