Wuppertal Tanzhaus bringt Carmina Burana auf die Bühne
Zum 20. Geburtstag darf es schon etwas Besonderes sein. Deshalb gibt es am 2. Juli eine Version von Carl Orffs berühmter Kantate.
Wuppertal. Das Tanzhaus Wuppertal führt am 2. Juli seine Version von Carl Orffs Carmina Burana auf. Im Wuppertaler Opernhaus tanzen dann Company und Junior-Company von „Musical & Dance“ zusammen. Mit der kompletten Inszenierung des Klassikers erfüllt sich Kristopher Zech einen lange gehegten Traum. Nach der Premiere in Wuppertal plant er eine Tournee. Stationen sollen unter anderem Erfurt, Essen, Köln und Hamburg sein.
Mit einer Kurz-Version der Carmina Burana hatten die beiden Companys schon im vergangenen Jahr Erfolg. „Wir sind damit aufgefallen“, berichtet Zech. „Es gab Turniere, bei denen wir auf Anhieb auf den ersten Platz kamen.“ So beim Wettbewerb „Neue Welle“, bei der es neben dem 1. Preis eine Sonderauszeichnung für die beste Choreografie gab.
Mit Jazz, Modern und Hip-Hop holen die Tänzer Orffs gut einstündiges Werk in die Gegenwart. In Gruppentänzen kommen noch folkloristische Elemente dazu. Choreograf Zech erzählt die Carmina Burana als Lebenslauf eines Menschen. Die mächtige Eröffnung mit „O Fortuna“ wird da zur Geburtsszene. Darauf folgen Lebensthemen wie Liebe und Partnerschaft.
So wie im Original Erwachsene und Kinder singen, werden die 30 Tänzer durch die Jüngsten des Tanzhauses, die „Musicalkids“, verstärkt. Und durch 26 Schüler der Sankt-Antonius-Grundschule, die Zech seit zwei Jahren unterrichtet. „Die Grundschüler machen bei den Stücken für Kinderchor mit“, erklärt er. „Sie werden auch bei den anderen Stücken dabei sein. Nicht als Teil der Choreografie, sondern mit spielerischen Bewegungen.“
Zechs Begeisterung für die Carmina Burana reicht bis in seine eigene Jugend zurück. Dank eines engagierten Musiklehrers führte sein Schulchor das Stück gemeinsam mit den Prager Symphonikern auf. „Das war schon der Wahnsinn, als Schüler mit einem solchen Orchester auftreten zu dürfen“, schwärmt er.
Bei der Premiere am 2. Juli kommt die Musik übrigens nur vom Band. Er könne sich aber vorstellen, betont Zech, seine Choreografie mit Livemusik zu kombinieren. Bei den Vorbereitungen für seine „Carmina Burana“ habe er darüber mit dem damaligen Generalmusikdirektor Toshiyuki Kamioka gesprochen. Vielleicht wird das, was traumhaft klingt, wirklich einmal wahr: ein Gesamtkunstwerk von Tanzhaus Wuppertal, Gesangssolisten, Chor und Orchester.