„Matthäus-Passion-2727“ Wuppertal und Beer Sheva kooperieren für Matthäus-Passion

Tanz zur Musik von Chor und Orchester: Aufführung findet am 2. April im Opernhaus statt.

Foto: S. Fries

Wuppertal. Geheimnisvoll hatten die Initiatoren von „Matthäus-Passion-2727“ getan. Man las vorab von einem „internationalen“ und „spartenübergreifenden“ Projekt für 2017, von Aufführungen mit Bachs Meisterwerk in Wuppertal und Leverkusen. Als Projektpartner wurden Wolfgang Kläseners Kantorei Barmen-Gemarke, Werner Ehrhardts Barockorchester l’arte del mondo und Bayer Kultur genannt.

Doch nun ist es raus: Bei „Matthäus-Passion-2727“ kommt zur Musik von Chor und Orchester der Tanz. Die Wuppertaler Aufführung findet am 2. April 2017 im Opernhaus statt. Und die Partnerschaft zwischen Wuppertal und der israelischen Stadt Beer Sheva spielt dabei keine geringe Rolle. Denn aus Beer Sheva kommen Tamir Ginz, einer der wichtigsten Choreografen des Landes, und seine Kamea Dance Company.

Bei der Pressekonferenz im Wuppertaler Opernhaus konnte Ginz selber nicht dabei sein. Dafür erläuterten Wolfgang Kläsener und Werner Ehrhardt das Tanz-Musik-Stück. „Was machen wir mit Bachs Musik im 21. Jahrhundert?“ - für Kläsener war das die grundlegende Frage. Gemeinsam mit dem Choreografen suchte man nach einer zeitgemäßen Antwort. Bis dahin, ergänzte Ehrhardt, habe er die Matthäus-Passion als „Monolith“ gesehen, an dem man nichts ändern dürfe. Der Choreograf habe da eine ganz andere Perspektive eingebracht. „Für ihn war sofort klar: Das muss eine kompakte Aufführung sein.“ Deshalb entwickelte er aus dem dreistündigen Werk ein Stück von 75 Minuten Länge.

Mehr noch: Die Handlung, erklärte Carolin Sturm von Bayer Kultur, werde in Rückblenden erzählt. „So viel können wir schon verraten.“ Der Schlusschor steht bei „Matthäus- Passion-2727“ - benannt nach der Uraufführung des Oratoriums im Jahr 1727 - am Anfang. Danach erst singt der Chor vom letzten Abendmahl, von Jesu Gefangennahme und seinem Tod am Kreuz.

Dass das Konzept erst jetzt publik gemacht wird, lag an der Suche nach Sponsoren für die aufwendige Aufführung. Inzwischen engagieren sich neben Bayer Kultur das Land und die Kunststiftung NRW. Auch die israelische Botschaft habe Unterstützung zugesagt, sagte Arno Gerlach.

Als Vorsitzender der Kantorei Gemarke und Vertreter des Freundeskreises Beer Sheva vermittelte er zwischen deutschen und israelischen Kulturpartnern. Mit der Aufführung von „Matthäus- Passion-2727“ in Wuppertal und Beer Sheva könne man 2017 die 40-jährige Städtepartnerschaft angemessen feiern.