Wuppertaler Bühnen: "Ich will kein Nischentheater, sondern modernes Ensemble-Theater für alle"

Der künftige Schauspiel-Intendant Christian von Treskow stellt sein Konzept vor.

<strong>Wuppertal. Er hatte sich schon "auf anderes vorbereitet", doch auf seine künftige Aufgabe als Intendant des Schauspielhauses der Wuppertaler Bühnen freut sich Christian von Treskow jetzt sehr. Einstimmig sei der in Wuppertal zuletzt durch seine "Urfaust"-Inszenierung bekannte Regisseur von der Findungskommission gewählt worden, teilte Oberbürgermeister Peter Jung gestern im Rathaus mit. Den Ausschlag habe dabei "die besondere Qualität" seiner Arbeit gegeben.
Einen kompletten Spielplan hatte der 39-Jährige noch nicht in der Tasche, als er sich gemeinsam mit dem künftigen Opernintendanten Johannes Weigand vorstellte. Doch seine künstlerischen Pläne für Wuppertal versuchte von Treskow schon einmal zu skizzieren: "Ich will Theater machen, das alle Sinne anspricht und dabei intellektuell anspruchsvoll und modern ist", sagte der ganz in schwarz gekleidete von Treskow. Dass er dabei nicht zu experimentierfreudig werden wolle, machte er schnell klar: "Wuppertal ist keine Stadt für Nischen-Theater, die theatrale Grundversorgung muss hier gewährleistet sein."
Theater für Menschen mit Migrationshintergrund

Ein Theater für alle, das ist Christian von Treskows Ziel, dem als Regisseur oft der Mut zum Experiment bescheinigt wird. Und mit "alle" meint er auch wirklich alle: Denn unter den neuen Zuschauern, die er unter seiner Führung hinzugewinnen will, sind nicht nur Kinder, Jugendliche und Zuschauer mittleren Alters, sondern auch Menschen mit Migrationshintergrund. "Das ist eine Aufgabe, der ich mich in besonderem Maße stellen werde", betonte von Treskow.

Die beiden Neuen haben allerdings das Potenzial, durch Qualität zu überzeugen. Sie sind jung genug, um endlich mehr Besucher diesseits des Rentenalters ins Theater zu locken, sowie laut und selbstbewusst genug, um die Krämerseelen in der Verwaltung zum Schweigen zu bringen.