Wuppertaler Kurrende: 100 Sänger in himmlischer Mission

Die Wuppertaler Kurrende hatte einen der bekanntesten Chöre Norwegens zu Gast. Gemeinsam — und engelsgleich — sangen die beiden Ensembles in der Barmer Lutherkirche.

Wuppertal. Engelsgleich klingen die Stimmen der jungen Sänger — mehr als 100 stehen auf der Bühne und singen in den reinsten hohen Tönen. Gleich zwei Chöre haben sich da zusammengetan. Denn die Wuppertaler Kurrende hatte am vergangenen Sonntag zu ihrer Konzertreihe „Internationale Knabenchöre“ einen der ältesten und bekanntesten Chöre Norwegens zu Gast: den Nidarosdomens Guttekor (Nidaros Cathedral Boys Choir). Und so eröffneten die Ensembles zusammen ihr Konzert in der Barmer Lutherkirche mit „Laudate nomen domini“ von Christopher Tye.

Den nächsten Teil bestritten die in lange Roben gekleideten Norweger allein — die jungen Sänger auf der Bühne, die älteren im hinteren Teil des Kirchenschiffs. Zu „Gjør døren høy von Volkmar Leisring sangen die beiden Gruppen in einem dialogischen Wechsel, bis sie sich zum Schluss sowohl physisch als auch stimmlich vereinten.

Unter der Leitung von Bjørn Moe wurden viele Lieder auf Norwegisch gesungen, einige aber auch auf Englisch, Latein und Deutsch — immer kraftvoll untermalt von den tiefen Stimmen, die jene glasklaren Stimmen nur noch höher klingen ließen. Begleitet wurde der Chor bei einigen Stücken an der Orgel von Erling With Aasgard. Zu „Pater noster“ von Jacob Handl schickten die Sänger ein wellenförmiges und im Kanon gesungenes „Amen“ in den Raum.

Im Anschluss sangen unter der Leitung von Martin Lehmann die Jungen von der Kurrende, die sich auf die Empore zurückgezogen hatten und nun von dort, im Rücken der Gäste, Lieder von Max Reger und Alessandro Scarlatti vortrugen.

Ein Höhepunkt war anschließend das „For lo, I raise up“ von Sir Charles Villiers Stanford, das der Nidarosdomens Guttekor kraftvoll und dramatisch schnell im Wechsel von hohen und tiefen Tönen präsentierte.

Zum Schluss vereinigten sich die Chöre erneut und verabschiedeten ihre Zuhörer mit „I was glad“ von Charles H. H. Parry, was ihnen stehende Ovationen von einem vollkommen begeisterten Publikum einbrachte. Zum Dank gab es dann noch das Halleluja als Zugabe.