„Zwei wie Bonnie und Clyde“ in Wichlinghausen
Wuppertal. Ein ganzer Kinofilm mit nur zwei Darstellern auf winziger Bühne? Dass das geht, zeigen Nika von Altenstadt und Dirk Volpert im Wichlinghauser Kammerspielchen. Sie spielen die Theaterversion der Banküberfallskomödie „Zwei wie Bonnie & Clyde“, die Sabine Misiorny und Tom Müller geschrieben haben.
Das gesamte Geschehen konzentriert sich auf eine alte Lagerhalle voller Schuhkartons, in der sich das Räuber-Duo versteckt. Hier empören sie sich über ihre Misserfolge während ihrer Raubzüge, und hier planen sie die nächsten Überfälle. Überzeugend gibt Nika von Altenstadt das Dummchen, das quietschfidel die größten Torheiten begeht und ihren Partner anschließend erstaunt mit großen Augen anschaut, wenn er sich vor Verzweiflung die Haare rauft.
Glücklich tanzt sie durchs Lager, lacht sich mit Clyde ausführlich kaputt über die Bankräuber, die versehentlich eine Einkaufstüte statt des Geldes mitnahmen, um schließlich zu entdecken, dass ihr selbst dieser Fehler unterlaufen ist. Dirk Volpert spielt ihren Partner mit einer guten Mischung aus Geduld und Bauernschlauheit. Immer wieder erklärt er ihr ruhig und ausführlich die Pläne, spielt ihr alles im Detail vor und ist dennoch nicht vor Fehlschlägen gefeit. Wobei hier nicht so richtig klar wird, warum er eigentlich bei der halbdebilen Clyde bleibt, die ihn dauernd in Schwierigkeiten bringt. Von Liebe oder zumindest sexueller Anziehung ist wenig zu spüren.
Ronald F. Stürzebecher in seiner Doppelrolle als Regisseur und Bühnenbildner hat die Regale voller Schuhkartons auf Rollen gestellt; so können sie die Darsteller als Türen benutzen, um ihre Banküberfälle durchzuspielen. Passende Musik lockert das Geschehen auf und verbindet die Szenen miteinander. Herzlichen Applaus gab’s bei der Premiere im ausverkauften Saal. tah
"Zwei wie Bonnie & Clyde — denn sie wissen nicht wo sie sind“, ist an der Westkotter Straße 27 wieder am 9. März um 20 Uhr zu sehen. Kartentelefon: 946 999 20.