Wenn Dirigenten quasseln und fremde Männer schön sind

Villakkordeon und Wupper-Chor begeisterten die Gäste im ausverkauften Opernhaus.

Wuppertal. Mit mehr als 20 Akkordeons und einem Chor auf der Bühne sowie einem sehr abwechslungsreichen Programm bekam das Publikum im Opernhaus am Sonntagabend mal etwas ganz anderes zu hören. Unter dem Titel „Das ist ja mal wieder typisch!“ spielte sich das Akkordeonorchester Villakkordeon zusammen mit dem Wupper-Chor durch jede Menge Musikrichtungen und Kulturen.

Den Anfang machten Musiker der Akkordeon-Gruppe Villadagio mit verschiedenen Volksliedern und traditioneller Tanzmusik. Das mazedonische Volkslied „Ajde Jano“ beispielsweise regte mit seiner ruhigen Melodie zum Träumen an. Zusammen mit dem Wupper-Chor ging es dann aber über in die 60er Jahre.

Mit einem Medley aus Liedern wie „Kriminal Tango“ oder „Schöner fremder Mann“ begeisterte der Chor das Publikum. Ebenso unter der Leitung von Marcus Matuszewski spielte dann das Hobby-Orchester (Villakkordeon) Stücke wie „Marmor, Stein und Eisen bricht“, was im Publikum zu vergnügtem Auflachen führte. Auch Filmmusik gab es zu hören, als die Musiker dann zusammen mit dem Wupper-Chor „Moon River“ aus „Frühstück bei Tiffany“ aufführten.

Zwischen den Stücken und während der Umbauphasen unterhielten die beiden Moderatoren Ilka Schäfer vom Wupper-Chor und der Sohn des Dirigenten, Yannick Matuszeski, die Gäste mit allerlei amüsanten Infos zu dem „quasselnden Dirigenten“ und den gespielten Liedern. Nach einem kleinen Streit über das Alter Schäfers versöhnten sich die beiden dann mit einem Tänzchen wortlos. Und immer wieder wurde klar: „Das ist mal wieder typisch Papa.“ So auch, als ein Stück von Matuszewski selbst aufgeführt wurde: „Birthday Party“ spielte er mit dem Nachwuchsorchester. Die jungen Akkordeonspieler erzählten mit dem Stück die Geschichte einer Geburtstagsfeier in vier Sätzen und bekamen dafür mächtig Applaus. Auch als sie mit dem Chor zusammen den Klassiker „California Dreaming“ von The Mamas and the Papas spielten, erhielt das Nachwuchsorchester tosenden Beifall für sein Flötensolo.

Die musikalische Reise ging weiter über britische Volkslieder, Tango, die Beatles und Udo Jürgens. Sogar an die modernen Charts trauten sich Chor und Orchester heran — mit „Haus am See“ von Peter Fox, bei dem zwei Chor-Herren den Rap des Berliners übernahmen. Insgesamt präsentierten die Musiker ein wahrlich liebevoll, bis ins Detail mit Herzblut gestaltetes Konzert.