Kulturausschuss bringt das Tanzzentrum auf den Weg
Grundsatzbeschluss ist ein erster Schritt auf dem langen Weg zur Wiederbelebung des Schauspielhauses.
Wuppertal. Der Kulturausschuss hat einstimmig dem Grundsatzbeschluss zur Schaffung des Pina Bausch Zentrums im Schauspielhaus an der Kluse gefasst. Es zeichnet sich daher ein entsprechender Grundsatzbeschluss in der Ratssitzung am 9. März ab. Die Pläne für die Folgenutzung des Schauspielhauses hatten Auftrieb erhalten, als CDU und SPD das Tanzzentrum als förderungswürdiges Projekt in den Berliner Koalitionsvertrag aufnahmen und der Bund im Haushalt 2015 eine Million Euro für die Planung zur Verfügung stellte.
Die Verwaltung überraschte die Mitglieder des Ausschusses vor zwei Tagen mit einer Beschlussvorlage, in der von den Kosten noch keine Rede ist. Nach Schätzungen würden allein für die Sanierung des Schauspielhauses 51 Millionen Euro fällig. Folgekosten für den Betrieb des Tanzzentrums in unbekannter Höhe kämen hinzu. In der Beschlussvorlage wird vage formuliert, dass sich bauliche Eingriffe und Umbauten in dem denkmalgeschützten Gebäude auf „möglichst geringe Eingriffe“ beschränken sollen. Das Schauspielhaus solle durch verschiedene Öffnungen hin zur Wupper und zur Bundesallee zugänglicher gemacht werden, ohne dass der ursprüngliche Gestaltungsgedanke leide. Dabei solle das Wupperufer einbezogen werden.
Bernhard Sander von der Fraktion Die Linke äußerte Bedenken, dass die Struktur des Gebäudes Schaden nehmen könne. Dezernent Matthias Nocke wies auf den umfassenden Denkmalschutz hin, unter dem nicht nur das Schauspielhaus, sondern auch das komplette Umfeld des Gebäudes stehe.
„Da in diesem Grundsatzbeschluss noch keine Kosten genannt werden, können wir ihm zustimmen“, sagte Peter Vorsteher von den Grünen. Und er machte damit deutlich, dass der einstimmige Grundsatzbeschluss die Ratsparteien noch zu gar nichts verpflichtet.
Im Tanzzentrum soll das Tanztheater Pina Bausch eine eigene Spielstätte erhalten, wo „neben der Pflege des Repertoires auch neue Arbeiten von anderen Choreographen erarbeitet werden sollen“. Das Tanzzentrum soll unter dem Begriff „Wupperbogen“ ein Zentrum der Begegnung werden, das Räume auch für die bildende Kunst, für Mode und Film bietet. Als Produktions-Zentrum soll es genreübergreifenden Bühnenproduktionen aus dem In- und Ausland dienen. Außerdem soll es Sitz des Archivs werden, mit dem die Pina Bausch Foundation den künstlerischen Nachlass von mehr als 40 Produktionen zugänglich macht.
Über Zwischenergebnisse soll der Rat möglichst bis zum Jahresende 2015 informiert werden. Vorher sei ein Durchführungsbeschluss noch kein Thema.