Kulturbrücke von Wuppertal nach Engels hält

Delegation aus Wuppertal erlebt beim Besuch in Russland große Gastfreundschaft.

Foto: privat

Wuppertal. Nach Wochen des Krieges in der Ukraine stehen Reisen nach Russland zurzeit unter besonderen Vorzeichen — besonders wenn sie offiziellen Charakter haben. Dies erfuhren auch die Mitglieder einer Delegation des Fördervereins „Kulturbrücke Wuppertal - Engels an der Wolga“, die sich zu einem zehntägigen Besuch in Russland aufhielten. „Doch am Ende war es die richtige Entscheidung, die Einladung aus Engels anzunehmen. Die Kulturbrücke hält auch in schwierigen Zeiten. Die Gastfreundschaft der Menschen war noch herzlicher als in den Jahren zuvor. Nicht überall in Russland spielt die Tagespolitik die entscheidende Rolle“, sagt Harald Nowoczin vom Förderverein.

Der Kontakt zwischen Wuppertal und Engels, das nach Friedrich Engels benannt wurde, hat im kulturellen und schulischen Bereich den Charakter einer Städtepartnerschaft, aber von der Kulturbrücke werden alle Aktivitäten privat oder über Spenden finanziert.

Schulbesuche sowie Musikveranstaltungen standen für die Wuppertaler in Engels auf dem Programm, wo man der Kulturbrücke von offizieller Seite einen großen Stellenwert zumisst. Das Interesse an Beziehungen zur Heimat des „Stadtpatrons“ ist groß, was sich auch in einem speziell eingerichteten „Wuppertal-Zimmer“ im Landesmuseum ausdrückt. Eine Schifffahrt auf der Wolga und die Teilnahme am Engels-Tag rundeten die Reise ab.

„Auf dem nahe gelegenen russischen Stützpunkt Saratow stiegen ständig Maschinen auf. Und auf den Straßen waren auf Tiefladern einige Panzer unterwegs. Doch das waren die einzigen sichtbaren Hinweise auf den Krieg in der Ukraine. Und natürlich hat die Menschen dort das Thema beschäftigt“, so Nowoczin. Im kommenden Jahr werde es einen Gegenbesuch aus Engels geben — für die Gäste lohnt sich dann der Besuch des Engelsgartens allein schon wegen der neuen Engels-Statue.