Kulturförderer wollen alle Disziplinen abdecken
Das NRW Kultursekretariat lud zum Sommerfest. Auf der Bühne: Nils Kercher, der ab Juli vom Förderprogramm „Musikkulturen“ profitiert.
Wuppertal. Das NRW Kultursekretariat an der Friedrich-Engels-Allee fördert seit 1974 Kultur in den Kommunen des Landes. Von Anfang an hat es seinen Sitz in Wuppertal. Zur Tradition gehört inzwischen auch das Sommerfest der Kulturförderer. Dazu hatte Geschäftsführer Christian Esch am Donnerstagabend eingeladen.
Die Musik zum Fest machten Nils Kercher und Kira Kaipainen — und die Einladung an die Musiker aus dem Bonner Raum war kein Zufall. Ab Juli fördert das Kultursekretariat ihn und seine Band im Rahmen von „Musikkulturen“, einem Auftrittsnetzwerk für Weltmusik. Die Förderung läuft ein Jahr, und je mehr Veranstalter Nils Kercher und sein Ensemble buchen, desto höher fällt die Unterstützung aus. Bis zu 60 Prozent können auf eine Gage aufgeschlagen werden.
„Das Grundziel ist, vernetzte Aktivitäten zu fördern, die in vielen Städten stattfinden“, sagte Kultursekretariatssprecher Martin Maruschka. Von der Förderung profitierte zum Beispiel schon das Wuppertaler Royal Street Orchestra. Das Förderprogramm deckt alle künstlerischen Disziplinen ab. Ausnahme ist nur der Film, um den sich die Film- und Medienstiftung NRW kümmert. Das Kultursekretariat zahlt pro Jahr und Stadt 17 000 Euro, das Land sorgt für Projektmittel.
Feste Größen sind unter anderem das Theaterfestival Impulse, „Soundtrip NRW“ und der „Pop NRW“ als Förderpreis für Newcomer. „Werkproben“ heißt die Reihe, die Lesungen von Autoren aus der Region finanziell unterstützt. So konnte man das Logo des Kultursekretariats - der steil nach oben gerichtete Pfeil - auf den Flyern finden, die Auftritte des Wuppertaler Poetry Slammers Jan Philipp Zymny mit seinem ersten Roman ankündigten.
„Junges Theater“, „Kindertheater des Monats“ und „Kulturstrolche“ sind Angebote, die Kinder und Jugendliche nicht nur als Publikum anvisieren, sondern auch als aktiv Mitwirkende einbeziehen. Über Landesgrenzen hinaus geht das International Visitors Programme und das Stipendienprogramm Tanzrecherche. Dass die Tanzrecherche bereits im Tal zu Gast war, passt ins Bild. Esch sieht darin eine Möglichkeit, „dass sich Wuppertal als Tanzstadt über Pina Bausch hinaus etabliert.“
Im Wachstum sind beim Kultursekretariat die Online-Angebote. „Tanzweb.org“ stillt mit Veranstaltungshinweisen, Rezensionen und Videos die Bedürfnisse der Tanzfans. Die Museumsplattform NRW gibt einen Einblick in hiesige Sammlungen. Weitere Internetangebote seien geplant.
nrw-kultur.de