Kultur in Cronenberg Kulturschmiede hofft auf das Ende des Lockdowns

Cronenberg. · In der Kulturschmiede schreiben derzeit lediglich Doktoranden an ihrer Arbeit. Doch nach dem Lockdown haben die Initiatoren einiges vor.

 Architekt Friedrich Figge und Christine Nordmann hoffen, dass das kulturelle Leben An der Hütte 3 wieder aufgenommen werden kann.

Architekt Friedrich Figge und Christine Nordmann hoffen, dass das kulturelle Leben An der Hütte 3 wieder aufgenommen werden kann.

Foto: Schwartz, Anna (as)

Sie ist ein Kleinod mitten im an Denkmalen reichen Cronenberger Ortskern: die Kulturschmiede an der Straße An der Hütte 3. Doch wie alle Kultureinrichtungen ist im Moment eine Zwangspause angesagt. Ganz ungenutzt ist das heimelige Örtchen allerdings nicht. „Ein paar Doktoranden nutzen den Raum, um an ihrer Arbeit zu schreiben“, erklärt Christine Nordmann. Immerhin. Doch viel lieber würde die 76-Jährige, die zu den fünf Familien in der Nachbarschaft gehört, die das Projekt Kulturschmiede initiierten, endlich auch wieder Kultur an dem Ort sehen.

Doch seit Monaten ist praktisch Funkstille. Im Lockdown sowieso, aber auch schon vorher sei es schwierig gewesen, coronakonform dort etwas zu veranstalten, erzählen Nordmann und Nachbar Friedrich Figge. Das, was stattfand, sei aber sehr gut angekommen. Etwa die Fensterkonzerte, die Manuel Mengel, eigentlich Arzt im „Dorp“, als Pianist darbot. Für ein kleines Publikum im Inneren der ehemaligen Schmiede und weitere zahlreiche Zuhörer eben vor dem Fenster.

„Kleine kulturelle Widerstände gegen die Verein­samung“, nennt Figge solche Veranstaltungen. Je eher es wieder losgeht, desto besser, sind sich die beiden einig. Wohlwissend, dass die Pandemielage sie aber wohl erstmal weiter zum Nichtstun verdonnert.

Planungen für
die Zeit danach laufen

Doch die Planungen für „die Zeit danach“ laufen schon. Schulungen, Unterrichtskreise, Yoga-Kurse und Ähnliches sollen in der Schmiede stattfinden. Dazu ist auch eine monatliche Filmreihe angedacht, kündigt Figge an. Titel: „Wie wollen wir leben?

Viele Cronenberger würden sich einen Betrieb in der Kulturschmiede sicher wünschen, zumal diese sich längst auch außerhalb des Stadtteils einen Namen gemacht hat. Beeindruckend auch, was die fünf Nachbarfamilien, die auch Träger der Kultureinrichtung sind, dort geschaffen haben. 2013 stellte Figge die Idee der Kulturschmiede erstmals in der WZ vor. Damals war das kleine Gebäudeensemble noch „der letzte Schandfleck im Quartier Hütte“, wie es hieß. Der jahrelange Leerstand hatte seine Spuren hinterlassen. Erst Figge, Nordmann & Co. erweckten das Denkmal zu neuem Leben. est