Kunst fürs Bad

In der Galerie im Ronsdorf-Carrée stehen 54 Kunstwerke zum Verkauf, der Erlös geht an den Förderverein des Bandwirkerbads.

Foto: Stefan Fries

Ronsdorf, Seit die Kühlräume-Künstler mit ihren Ateliers in der Scheidtstraße ihre Kunstwerke in einem leerstehenden Ladenlokal im Ronsdorf-Carrée präsentieren, sind sie viel enger mit dem Stadtteil und den Vereinen verbunden — das hat Folgen. Beeindruckt hatte sie das Engagement rund um das Bandwirker-Bad, das seit acht Jahren von Ronsdorfern privat finanziert und betrieben wird. Mit einem Verkauf von mehr als fünfzig Werken möchten die Künstler den Förderverein des Bades unterstützen. Am Freitag, 4. Mai, öffneten die Kunstschaffenden um Günter Fürth die Sonderausstellung, die noch bis zum 9. Juni läuft.

Es sei eine spontane Idee gewesen, berichtete Organisator Fürth. Er sagte: „Wir Ronsdorfer Ehrenamtliche müssen uns gegenseitig unterstützen.“ Das Bandwirker-Bad sei für alle Ronsdorfer da und vor allem für Kinder wichtig, die gerade schwimmen lernen. Schnell hätten sich 31 Künstler gefunden, die ein oder mehrere Werke zur Verfügung stellen.

Fürth betonte: „Es sind alles Ronsdorfer Künstler — aber nicht nur Kühlräume-Künstler.“ Denn zu dieser Gruppe gehörten etwa auch einige Bildhauerinnen, die aus anderen Wuppertaler Stadtteilen kommen. Die Sonderausstellung besteht dagegen nur aus Malereien, Zeichnungen und Fotografien. Zwar gabe es schon einmal eine Versteigerung von Kunstwerken zugunsten des Bandwirkerbads. Aber die ist bereits einige Jahre her.

Hans Horst Thomas gehört wie Günter Fürth zu den Kühlräu-me-Künstlern. Für die besondere Ausstellung übernahm er die Funktion des Kurators und kümmert sich um den Verkauf der Werke. Er sagte zur Eröffnung: „Dies ist ein ganz besonderer Anlass, weil der Erlös zu 100 Prozent an das Bad geht.“ Was die ehrenamtlichen Helfer in der Schwimmhalle am Stadtbahnhof leisteten, sei ein wichtiger Bestandteil des Ronsdorfer Stadtlebens.

Den Verkaufspreis haben die Künstler bewusst niedrig angesetzt, damit möglichst viel verkauft wird. „Es handelt sich hierbei um einen Mindestpreis. Man darf natürlich auch mehr spenden“, sagte Thomas. Die Preise unterscheiden sich je nach Größe und Arbeitsaufwand. Doch deutlich mehr als einhundert Euro kosten nur die wenigsten Exponate.

Für Margit Deniers-Schlägel, erste Vorsitzende des Fördervereins des Bandwirker-Bades, kam diese Vernissage überraschend. „Das trifft uns unvorbereitet und ist daher besonders schön.“

Sie freue sich über die andauernde Hilfs- und Spendenbereitschaft für das Bad seit acht Jahren. Denn von den Eintrittspreisen allein könne sich heute kein Bad mehr finanzieren. Rund 30 Prozent der Betriebskosten übernimmt jedes Jahr der Förderverein. Ebenso stellt er das Geld für notwendige Reparaturen am Gebäude und der umfangreichen Technik bereit.

Für dieses Jahr haben die Verantwortlichen der BaRon Betriebs UG kostenintensive Reparaturen von Fliesen, Fenstern und Klimaanlage sowie Elektroprüfungen und den Austausch von Pumpen auf ihrer Agenda. Bisher haben solche Vorhaben dank zahlreicher Spenden gut geklappt. Deshalb ist Margit Deniers-Schlägel zuversichtlich, dass dies auch in den kommenden Jahren so sein wird.

Das Bandwirker-Bad erfahre eine breite Zustimmung. „Es ist nicht das Wasser, was uns trägt. Es sind die Menschen, die uns — das Bandwirker-Bad — tragen“, sagte sie.