Kurrende-Casting: Heulen wie die Wölfe
Wie Wuppertals berühmter Knabenchor um Sänger-Nachwuchs wirbt.
Wuppertal. Wer weiß, wie Wölfe heulen? Mit dem kleinen Trick holen Maria Bennemann und Dietrich Modersohn ihre Besucher aus der Reserve. Denn wer zur Antwort den tierischen Laut nachahmt, verrät den beiden Gesangslehrern damit einiges über die Qualität der Stimme.
Alle fünf Bewerber im Alter zwischen sechs und acht Jahren haben sich damit beim Casting für die Wuppertaler Kurrende bewährt. Die Trefferquote von 100 Prozent sei ein Glücksfall, sagen Bennemann und Modersohn. Nun komme es allerdings darauf an, ob sich die fünf Jungen auch tatsächlich alle anmelden. Viermal dürfen sie als Gast zu den Proben erscheinen, dann muss die Entscheidung fallen.
Für Philippe, Benjamin, Maarten, Jakob und Valentin würde das einen Einschnitt in ihrem jungen Leben bedeuten, denn fortan hätten sie gänzlich neue Pflichten. Gedrängt hat sie niemand, sie kamen aus freien Stücken, weil sie sich an Vorbildern aus ihrem Familien- oder Freundeskreis orientiert hatten.
Die Lieder fürs Casting hatten sie sich ebenfalls selbst ausgesucht, darunter „Alle meine Entchen“ ebenso wie „Bruder Jakob“. So einfach die Lieder sein mochten, ließ sich an ihnen doch feststellen, ob die Kinder den Ton halten, den Rhythmus finden oder die Atmung koordinieren können. Auch Tests zur Lernfähigkeit mussten die fünf Jungen beim Casting absolvieren. Nun könnte der Weg in eine ereignisreiche Zukunft offen sein.