Wuppertal L 419: Der Umbau nimmt Fahrt auf

Wuppertal. Im kommenden Jahr soll es mit den Plänen für den Ausbau der L 419 zwischen dem Lichtscheider Kreisel und der Erbschlöer Straße endlich weitergehen. „Wir befinden uns bei den Vorbereitungen für das Planfeststellungsverfahren auf der Zielgeraden“, sagt Willi Kolks, Abteilungsleiter Planung des Landesbetriebs Straßenbau.

Von Lichtscheid bis zur Erbschlöer Straße baut das Land, den Abschnitt bis zur Blombachtalbrücke übernimmt der Bund. Archivfoto: Andreas Fischer

Foto: Fischer, A. (f22)

Die Unterlagen müssten dann von der Bezirksregierung im Hinblick auf ihre Verständlichkeit geprüft werden, so Kolks. Mit der Offenlegung der Pläne kann demnach voraussichtlich im März gerechnet werden, den Zeitpunkt bestimmt die Bezirksregierung in Düsseldorf. Während einer vierwöchigen Offenlegung können die Bürger dann wie in einem Bebauungsplanverfahren Änderungswünsche, Bedenken und Anregungen geltend machen.

Nicht nur bei der Initiative „Ronsdorfer für die L 419“ erwartet man die Offenlegung der Pläne mit Ungeduld. Von dem Fortgang der Planungen ist die gesamte Stadt betroffen, denn schließlich könnte die sogenannte Südtangente — die Verbindung zwischen A 46 und der A 1 — die chronisch überlastete Stadtautobahn A 46 entlasten. Doch bis die Fahrt vom Sonnborner Kreuz durch den Burgholztunnell über eine autbahnähnliche Bundesstraße zu einer neu zu schaffenden Autobahnanschlussstelle vor der Blombachtalbrücke möglich ist, werden noch einige Jahre vergehen.

„Nach der Eröffnung des Planfeststellungsverfahrens dauert es im Schnitt zwei bis drei Jahre, bevor die Bauarbeiten beginnen. Das hängt von der erforderlichen Zeit für die Bearbeitung der Bedenken und Anregungen ab“, sagt Willi Kolks. In einer Reihe von Informationsveranstaltungen haben Straßen.NRW und Stadt bereits über die Rahmenpläne für den Ausbau der L 419 informiert. Der sol in zwei Abschnitten erfolgen. Für den ersten zwischen dem Lichtscheider Kreisel und Erbschlöer Straße ist das Land zuständig. Während die Planer umfangreiche Lärmschutzwände am Rande der vierspurigen L 419 vorsehen, fordert die Bürgerinitiative „Keine Autobahn durch Ronsdorf“ eine Tunnellösung. Für den zweiten Abschnitt von Erbschloe bis zur Blombachtalbrücke hat der Bund bereits seine Zusage gegeben. Voraussetzung: Das Land NRW beginnt mit dem ersten Bauabschnitt.

Eine zentrale Rolle bei der Offenlegung der Pläne dürfte der Lärmschutz spielen. Die Planer gehen für die L 419 mit oder ohne Ausbau von stark wachsenden Verkehrszahlen aus. Daher sei der Ausbau mit notwendigen Lärschutzmaßnahmen verbunden, die zu Verbesserungen führen würden. Das bezweifelt die Bürgerinitiative „Keine Autobahn durch Ronsdorf“. „Sollte es tatsächlich zu einem Planfeststellungsbeschluss über die Billiglösung kommen, so werden wir sämtliche Rechtsmittel dagegen einlegen“, hatte Peter Stuhlreiter, Sprecher der Bürgerinitiative „Keine Autobahn durch Ronsdorf“ bereits im Sommer angekündigt. Oberbürgermeister Andreas Mucke hatte angemahnt: „Nach dem jetzigen Planungsstand ist der Lärmschutz noch nicht überall da, wo er aus unserer Sicht sein muss. Wohnbebauung und Sportplatz dürfen nicht ausgenommen werden.“

Wolfgang Luchtenberg von der Initiative „Ronsdorfer für die L 419“ hat noch keine offizielle Bestätigung