Landesregierung will Schaeffler-Mitarbeitern helfen
Wirtschaftsminister Garrelt Duin bietet dem Betriebsrat Unterstützung bei Gesprächen an.
Wuppertal. Die Unsicherheit bleibt: Noch immer bangen die Schaeffler- Beschäftigten um ihre Arbeitsplätze. 750 von 1500 Jobs stehen auf dem Spiel. Wie die WZ berichtete, sollen 50 Prozent der Mitarbeiter bei Schaeffler entlassen werden. Begründet wird dies seitens der Geschäftsführung, mit der schlechten Marktentwicklung in der Windkraftindustrie.
Bei der gestrigen Betriebsratssitzung der Schaeffler AG war der Wirtschaftsminister Garrelt Duin (SPD) anwesend, um sich ein Bild von der aktuellen Situation und den Problemlagen zu machen. „Es kann nicht sein, dass die Verträge nicht eingehalten werden. Außerdem kann ich nicht glauben, dass hier die Situation auf dem Markt der erneuerbaren Energien ausschlaggebend ist. Ich kenne mich da ein bisschen aus“, sagte Garrelt Duin.
Bereits vor einigen Jahren sah es schlecht aus für Schaeffler — um den Standort Wuppertal zu retten, wurden Standortsicherungsverträge abgeschlossen. Für unbezahlte Mehrarbeit wurde den Mitarbeitern versprochen, dass ihre Arbeitsplätze bis 2016 gesichert seien. Diese Verträge würden durch die vorzeitigen Entlassungen gebrochen.
Laut Duin sei es wichtig, den Standort auf Basis der Verträge zukunftsfähig zu machen. Ziel sei es, die Gesprächspartner an einen Tisch zu bringen. Es müsse eine andere Lösung gefunden werden als die, die hier angeboten wurde. „Das wäre der Tod auf Raten“, betonte Duin.
Stefanie Schmidt, Vorsitzende des Betriebsrates, sagt, dass die Geschäftsführung noch keinen alternativen Vorschlag zur Situation vorgebracht habe und dass die Mitarbeiter verängstigt seien. „Die Bereitschaft, um die Arbeitsplätze zu kämpfen, ist da“, sagte Schmidt. Die Landesregierung werde sie bei Gesprächen unterstützen.
„Wir müssen hier Signale setzen und dürfen das nicht einfach hinnehmen. Wir brauchen den öffentlichen Druck, um eine Gesprächsbereitschaft zu erreichen“, erklärt Josef Neumann (SPD). Auch Torsten Lankau von der IG-Metall ist froh über die Unterstützung der Landesregierung. „Dies ist ein wichtiges Signal“, sagte Lankau.