Lehrertausch statt Unterrichtsausfall
Feste Neueinstellungen sind selten. Die Schulen fangen das mit Abordnungen an andere Schulen auf.
Wuppertal. In NRW ist nicht wirklich bekannt, wie viele Unterrichtsstunden in den Schulen ausfallen. Deshalb fordert die Opposition ein Konzept, um diesen Unterrichtsausfall zu messen. An den Wuppertaler Gymnasien wird unterdessen viel unternommen, damit der Unterricht gar nicht erst ausfallen muss.
Wie Karl W. Schröder, Leiter des Carl-Fuhlrott-Gymnasiums und Sprecher der Wuppertaler Gymnasien, auf WZ-Nachfrage erklärt, arbeiten beispielsweise am CFG derzeit sechs Lehrer vom Gymnasium Sedanstraße. Nach offizieller Lesart hat diese Schule derzeit zu viele Lehrer und stellt deshalb die Abordnung für das CFG. Die sechs Lehrer sind für ein halbes Jahr jeweils für vier Stunden an einem Tag auf den Südhöhen. Außerdem durfte Schröder nach einem Anruf bei der Bezirksregierung noch kurzfristig eine zeitlich befristete Stelle vergeben. Ähnlich verfahren auch die anderen Wuppertaler Gymnasien.
Kurzfristige Erkrankungen verkrafte das Kollegium zudem erklärt Schröder. Schwierig werde es allerdings, wenn eine Krankmeldung häufig um eine Woche verlängert wird. Eine Besonderheit in der aktuellen Situation: Die älteren Referendare erteilen mehrheitlich keinen Unterricht mehr, die neuen noch keinen. Zeitgleich rollt aber nach WZ-Informationen gerade in Wuppertal eine Pensionierungswelle über die Schulen. Wegen des Wegfalls eines kompletten Jahrgangs erhalten die ganz jungen Lehrkräfte nach ihrem Referendariat zudem nur selten eine feste Stelle. Denn mit dem Abitur nach zwölf Jahren ging auch ein Stellenabbau einher.
Doch die Wuppertaler Gesamtschüler haben offenbar meistens ihren geregelten Unterricht. Nach Angaben von Rainer Dahlhaus, Leiter der Gesamtschule Langerfeld und Sprecher der Wuppertaler Gesamtschulen, gibt es akut keinen Lehrermangel. Als Mangelfächer nennt er allerdings Musik und Physik.