Offener Brief Tafel-Leitung bittet OB um Unterstützung

Wuppertal · Stadtchef soll nach dem Rücktritt des Beirats vermitteln.

 Der Betrieb der Tafel ist sichergestellt. Darauf macht auch noch einmal die Leitungsebene aufmerksam.

Der Betrieb der Tafel ist sichergestellt. Darauf macht auch noch einmal die Leitungsebene aufmerksam.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Nach dem Rücktritt des Beirats der Wuppertaler Tafel, haben sich am Mittwoch die Leitungskräfte des Vereins zu Wort gemeldet. In einem Brief, den unter anderem Zülfü Polat, Leiter der Verwaltung der Tafel, unterzeichnet hat, bezeichnen sie den Rücktritt als „bedauernswerte Entwicklung, gerade der Beirat, bestehend aus erfolgreichen Unternehmern, Menschen der Öffentlichkeit und angesehenen Persönlichkeiten, sollte verstanden haben, dass der Wuppertaler Tafelverein nach den demokratischen Prinzipien unserer Gesellschaft aufgebaut ist“. Es liege in der Natur der Sache, dass zur Konsensfindung Standpunkte vertreten und diskutiert werden müssen.

Wie berichtet war der Beirat der Tafel in der vergangenen Woche geschlossen zurückgetreten, weil von ihm geforderte grundlegende strukturelle Veränderungen abgelehnt worden seien. Die Leitung erklärt dazu: „Anders als in privaten und meist profitorientierten Unternehmen, bedürfen tiefgreifende und strukturelle Veränderungen, Entscheidungen über den Vorstand und der Satzung der demokratischen Mehrheitsentscheidung der Mitgliederversammlung. Forderungshaltungen wie die es Beirates anzunehmen, obliegt weder dem Vorstand noch den Mitarbeitern der Wuppertaler Tafel, der einzige Ansprechpartner solcher Fragen ist alleine das Organ der Mitgliederversammlung.

Im Schreiben heißt es, nicht nur der Beirat habe ein Konzept für die Zukunft der Tafel ausgearbeitet, sondern auch der Vorstand und die Leitungsebene. Dieses solle ordnungsgemäß der Mitgliederversammlung zur Abstimmung vorgelegt werden, sobald die Pandemievorschriften eine solche Präsenzveranstaltung wieder erlauben.

Die Leitungsebene wünscht sich ein sachlicheres Miteinander, es entspreche keineswegs der Führkungskultur der Wuppertaler Tafel, bekannte Missstände zu akzeptieren. „Jede nicht der Tafelideologie entsprechende Handlung wird entsprechend sanktioniert und verfolgt. Dieses fordert natürlich das aktive und zeitnahe Zusammenwirken aller beteiligten Menschen und Institutionen“, erklärt Zülfü Polat. Die gegenwärtig hitzigen Diskussionen sollten zielführend mit der Absicht ausgestattet sein, die vorherrschende Situation zu verbessern. Alles andere habe einen böswilligen Anschein, was sich nachteilig für die bedürftigen Menschen auswirken könnte, befürchet der Verwaltungsleiter. Dies gelte es zu verhindern.

Nicht zuletzt deshalb wendet sich die Leitungsebene des Vereins an Oberbürgermeister Uwe Schneidewind, der die Schirmherrschaft für die Wuppertaler Tafel übernommen hat. „Dem aktuellen Pandemiegeschehen geschuldet, ist die Stadtspitze mit ungeahnten Herausforderungen konfrontiert, wir bitten dennoch unseren Oberbürgermeister uns in diesen Tagen zum Wohle aller zu unterstützen“, heißt es im Brief.