Kultur Leonardo da Vinci folgt auf Claude Monet: Die neue Show ist ab dem 23. August im Visiodrom in Wuppertal zu sehen

Wuppertal · Im Visiodrom, dem ehemaligen Heckinghauser Gaskessel, ist ab dem 23. August eine neue Show zu sehen: „Leonardo da Vinci – uomo universale“, italienisch für „der universale Mensch“.

Die neue Show auf der 360-Grad-Leinwand zeigt Kunst und Ingenieurskunst.

Foto: Visiodrom

„In der Person Leonardo vereinigt sich das Wissen und künstlerische Geschick der damaligen Zeit“, sagt Christian Höher, Kurator und künstlerischer Leiter. Professor Hiram Kümper von der Universität Mannheim begleitet das Projekt wissenschaftlich. Er sagt über da Vinci: „Was ihn von vielen seiner berühmten Zeitgenossen wie Michelangelo, Raffael oder Botticelli unterscheidet, ist seine Universalität. Er hat von der Malerei, über die unterschiedlichsten Ingenieurskünste bis hin zur Mathematik und Anatomie präzise Beobachtungen und bahnbrechende Gedanken entwickelt. Das macht ihn zum ersten uomo universale.“ Dieses Idealbild entstand in der Antike und steht für den unabhängigen, aufgeschlossenen und vielseitig gebildeten Menschen.

Die Show im Visiodrom wird Leonardos Maschinen zum Leben erwecken. Auch seine 17 Gemälde, von der Mona Lisa bis zum letzten Abendmahl, sind Teil des Programms. „Wir entführen unsere Gäste in die Zeit der Renaissance und laden dazu ein, die Welt durch Leonardos Augen zu sehen“, sagt Christian Höher.

Neben der Show auf Europas größter 360-Grad-Leinwand gibt es wieder eine begleitende Ausstellung. Dort sind viele Modelle zu sehen, mit denen es den Besuchern möglich sein soll, die Gedanken und Entwürfe von Leonardo da Vinci selbst nachzuvollziehen. Neu: Alle Exponate gibt es auch als virtuelle 3-D-Modelle, die auf dem eigenen Handy mitgenommen werden können. Ebenso neu sind Erlebnistouren auf dem Handy, mit dem Kinder, Kunstinteressierte und Fans der Ingenieurkunst sich das Werk da Vincis spielerisch im eigenen Tempo erschließen können.

Leonardo da Vinci gilt als erster „universaler Mensch“.

Foto: Visiodrom

Für die Ausstellung und die digitalen Angebote kooperiert das Visiodrom mit der Fachholschule Bielefeld. Der Fachbereich Ingenieurwesen und Mathematik hat mit seinem Projekt „da Vinci – bewegende Erfindungen“ jahrelange Erfahrungen mit dem Thema. Die Modelle, die jetzt in Wuppertal gezeigt werden, waren schon Teil von Ausstellungen in Museen in mehreren Ländern Europas. „Das Bielefelder Motto ‚begreifen durch Begreifen‘ passt einfach sehr gut zu uns“, sagt Kurator Christian Höher. Auf dem Skywalk, der Plattform auf dem Dach des Gaskessels, wird es eine digitale Tour mit „Augmented Reality“ (erweiterte Realität) geben. Die Besucher können die Maschinen und Entwürfe von Leonardo da Vinci so an überraschenden Stellen entdecken.

Noch ist im Visiodrom nicht Leonardo da Vinci zu sehen, sondern Claude Monet. Ab dem 31. Juli schließt das Visiodrom für eine dreiwöchige Umbaupause. Nicht nur die Show wechselt, es bekommt eine neue Beleuchtung und einen besseren Klang.

Bis zum 30. Juli ist die Show „Monet – Rebell und Genie“ noch zu sehen. Drei Mal wurde sie aufgrund des großen Interesses verlängert, 150 000 Besucher haben sie gesehen. Es ist die erste Show des Visiodroms mit Besucherzahlen im sechsstelligen Bereich. „Wir erklären uns den Erfolg jetzt auch durch die Themenauswahl“, sagt Christian Höher. Der französische Impressionist Claude Monet ist berühmt, insbesondere seine Seerosenbilder sind beliebt. In der Ausstellung könnten die Besucher ihr Allgemeinwissen vertiefen, vielleicht an manchen Stellen korrigieren, und die Werke auf eine neue Art zusammengestellt und bewegt erleben. Die positive Resonanz ist auch ein Grund dafür, dass die nächste Show und Ausstellung mit Leonardo da Vinci wieder eine große Person der Kunstgeschichte thematisieren. Red

(Red)