Liebe und Intrigen im Altenheim

Unterbarmer Laienspielkreis feierte doppelte Premiere: Mit seiner neuen Inszenierung tritt „Ulk“ am neuen Spielort auf.

Foto: Andreas Fischer

Uellendahl/Unterbarmen. Als der Vorhang zu „August(e) stürmt das Altenheim“ aufging, da erlebten die Zuschauer eine zweifache Premiere: Mit dem Lustspiel von Jürgen Seifert startete die 31. Inszenierung des Unterbarmer Laienspielkreises (Ulk) , und zwar an neuer Spielstätte — im Gemeindezentrum Uellendahl.

Nötig wurde dies, weil es das Gemeindezentrum Hesselnberg nicht mehr gibt und das Ausweichquartiert Pauluskirche aus organisatorischen Gründen nicht mehr in Frage kam, so Ulk-Leiter Holger Heinzelmann. „Wir sind hier so gut aufgenommen worden“, sagte er, „dafür möchten wir uns ganz herzlich bedanken.“

Etliche Zuschauer waren aus Unterbarmen gekommen, aber auch Uellendahler nutzten die Gelegenheit, Ulk kennen zu lernen. Pastor Holger Pyka berichtete über „seltsame Geräusche“ während der Probenzeit: Lachen, auch mal Schreie. „Wenn dann jemand fragte, hieß es geheimnisvoll ,das ist Ulk’. Manche Kinder glauben heute noch, wir hätten einen Poltergeist.“

Was da polterte, war Ulk, der sich in die Geschichte von Auguste (Annegret Vogelsang) einarbeitete. Die wird von ihrer Tochter (Mareike Lämmlein) in einem Altenheim angemeldet, fernmündlich, wobei das Sekretariat August versteht. Jetzt steht sie vor der Tür und es gibt nur noch im Zimmer von Otto (Peter Schneider) einen freien Platz. Da ist guter Rat teuer.

In der Not erfindet Dr. Schmalstich (Jörg Klinkhammer) das Projekt „Gemischtes Wohnen im Altenheim“. Und das hat Folgen. Zusammen mit Schwester Monika (Simone Pudwel), Reinigungskraft Aische (Heike Erdmann) und Mitbewohnerin Krawuttke (Christa Becker) zeigen sie auf, dass Liebe, Leidenschaft, Eifersucht und Intrigen keine Frage des Alters sind.

Das taten die Ulk-Spieler bei der Premiere mit viel Spaß und einigen professionellen Improvisationen. Sei es, weil die Technik ein paar unverhoffte Tücken zeigte, sei es, dass zwei Gäste im Publikum gewarnt werden mussten, dass ihre Autos abgeschleppt werden (Aische: „Ist kein Witz“) — den Spielfluss unterbrach Ulk (Regie: Tanja Pupeter, Werner Lindenbeck) dabei nicht. Am Ende gab es anhaltenden Applaus.

Das Schlusswort hatte Pastor Pyka. „Unterbarmer, Uellendahler, das ist egal, wir sind doch alle Elberfelder“, sagte er mit einem Zwinkern. „Die Ulker sind ein bisschen verrückt, sie passen zu uns.“