Westring: Der erste Teil der neuen Brücke steht
In Vohwinkel wurden am Wochenende tonnenschwere Stahlbauteile montiert. Die Straße war in dem Bereich gesperrt.
Wer mit bis zu 100 Tonnen schweren Werkstücken arbeitet, der sollte bei der Montage besonders sorgsam vorgehen. „Das ist Millimeterarbeit. Da kann man Hektik nicht gebrauchen“, sagt Christian Liebig, Projektleiter der Donges Steeltec aus Darmstadt, während er an der Baustelle unter der Brücke Westring auf einen der überdimensionalen Stahlträger wartet. Sechs 32,5 und 40 Meter lange Bauteile sollen an diesem Wochenende eingebaut werden, die Brückenteile bringen jeweils 70 bis 100 Tonnen auf die Waage.
Zwei Teleskopkräne, die 300 beziehungsweise 500 Tonnen heben können, hieven die Stahlbauteile nach oben. Die Montage der Brückenteile sei an sich „nicht außergewöhnlich“, sagt Liebig. Wegen des Gefälles auf der Straße mussten bei der Aufstellung der Kräne einige Bohlen untergelegt werden.
„Eine besondere Herausforderung ist natürlich auch, dass wir an einem Wochenende fertig werden wollen“, sagt Liebig. Hektik lässt er sich jedenfalls nicht anmerken, bei den Arbeiten greift ein Bauabschnitt in den nächsten, unnötige Aufgeregtheit ist da kontraproduktiv. Über eine Länge von insgesamt 105 Metern wird die Brücke montiert. Die Montagearbeiten beginnen am westlichen Teilstück, das zwischen einem Widerlager und einer der neu errichteten Pfeilerstützen verlegt wird.
Im zweiten Schritt folgt dann der östliche Abschnitt, zum Abschluss werden dann die Mittelteile eingehoben und montiert. Die Brückenteile werden dabei zunächst auf Hilfslager gelegt. Ab Montag sollen die Teile dann verschweißt werden. Später sollen die Betonarbeiten folgen. Auch eine Lärmschutzwand soll ersetzt werden.
Die Straße unterhalb der Brücke Westring ist wegen der Bauarbeiten gesperrt: für den motorisierten Verkehr und auch Fußgänger. In Fahrtrichtung Dortmund werden die Stahlbauteile, der sogenannte Schuss, jeweils im Doppelpack in drei Schritten montiert. Zwischen die parallel verlegten Träger sollen später die Betonplatte aufgebracht werden, von unten sieht der Baustellenbesucher die Moniereisen, die dafür benötigt werden.
Vor einem Jahr hatten die Bauarbeiten für die Brücke Westring begonnen, die Fahrspuren in Richtung Dortmund wurden auf die gegenüberliegenden Fahrspuren in Richtung Düsseldorf verlegt und an der Baustelle vorbeigeführt.
„Wir hoffen, dass wir im Oktober oder November mit den Bauarbeiten in Fahrtrichtung Dortmund fertig sind“, so Alois Höltgen vom Landesbetrieb Straßen NRW. Bis Ende 2019 soll die Brücke komplett erneuert sein.
Die Anlieferung ist dabei eine logistische Herausforderung. Auf verschiedenen Stellplätzen rund um Wuppertal wurden die Schwerlasttransporte mit den Brückenteilen im Vorfeld abgestellt. Bei der Anlieferung eines Stahlbauteiles gab es jedoch Probleme: Am alten Westring stoppte die Polizei einen Schwertransporter. Der Transport kann dann erst am Samstagabend ausgeliefert und montiert werden. Das ist nötig, weil die Stahlbauteile erst nachts ab 22 Uhr transportiert werden dürfen.