Meinung Liebe Väter, kümmert euch um eure Kinder...
Gastbeitrag Arne Ulbricht findet tradtionelle Vatertags-Touren „einfach nur grässlich“.
Ich habe mal auf Wikipedia unter „Vatertag“ nachgeschaut: „Der Vatertag ist ein (…) Brauchtum zu Ehren der Väter. […] Die traditionell männlichen Teilnehmer machen dabei meist eine Wanderung (…), wobei oftmals viel Alkohol konsumiert wird. Ziel sind meist traditionelle Ausflugspunkte beziehungsweise Gaststätten. Bei Wanderungen werden häufig Bollerwagen (…) mitgeführt, um die Getränke besser transportieren zu können.“
Genauso ist es, und ich finde das einfach nur grässlich. Denn Vatertags-Touren sind nichts anderes als ein nervtötendes Ärgernis. Es ist ein wenig so wie an einem Samstag, wenn man (zum Beispiel mit seinen Kindern) ins Grüne fahren möchte, und dann steigen hundert sturztrunkene Fußballfans in den Regionalzug ein, die „Olé, Olé, Olé“ singen und auf nichts und niemanden Rücksicht nehmen.
Ja ja, ich bin ein Miesmacher, ich weiß. Aber damit kann ich leben. Womit ich nicht so gut leben kann, sind Teilnehmer einer Vatertags-Tour, die sich schon morgens anfangen zu besaufen, tagsüber gegen Laternenpfähle pissen und abends auf den Terrassen der Restaurants nicht mehr sitzen können, ohne sich festzuhalten.
Die saufenden Väter sind übrigens keine Gefahr im eigentlichen Sinne. Sie sind nicht aggressiv, sie pöbeln einen nicht an, sie beachten einen nicht mal. Sie sind sich in ihrem Suff selbst genug. Kinder haben in solchen Situationen trotzdem oft Angst und klammern sich, wenn ein betrunkener Vater rülpsend in ihre Richtung torkelt, an den Arm ihrer Mama. (Papa geht ja saufen.)
Das ist doch einfach nur absurd: Väter verhalten sich am Vatertag wie pubertierende Jugendliche und machen vor allem denjenigen Angst, die ihre Kinder sein könnten. Und das tun sie, obwohl es noch immer die Mütter sind, die nach Geburt der Kinder zu Hause bleiben, länger in Elternzeit gehen und später in Teilzeit arbeiten – wenn überhaupt, hätten sie einen Grund, einmal im Jahr den ganzen Tag zu saufen.
Ich schlage vor, den Vatertag neu zu erfinden. Eine Definition könnte lauten: „Vatertag, der; ein Tag, an dem Väter den ganzen Tag für ihre Kinder da sind, mit ihnen spielen, mit ihnen kochen und ihnen abends vorlesen!“ Das wäre doch ein echter Vatertag!