Lions: 30 Jahre Glühwein mit Genuss und gutem Gewissen
Der Stand der Lions auf dem Weihnachtsmarkt hat eine lange Tradition. Der Erlös geht an Jugendliche im Tal.
Elberfeld. Den Glühweinstand der Lions am Kasinokreisel in Elberfeld als einen Geheimtipp zu bezeichnen, grenzt schon fast an Majestätsbeleidigung. Seit 30 Jahren ist der Glühwein der Lions auf dem Elberfelder Lichtermarkt heiß begehrt. Und an der Mischung wird laut Heiko Becher, der den Glühweinstand vor drei Jahrzehnten erstmals organisierte, auch nichts geändert werden. Bechers Motto lautet: „Auf die Qualität kommt es an. Wir verwenden südfranzösischen Landwein, Zucker, Zimt, frische Zitronen und Orangenstangen. Und ganz wichtig: Der Glühwein wird am Stand frisch zubereitet.“
Vor 30 Jahren organisierte Heiko Becher den ersten Stand der Lions vor dem Einrichtungshaus Becher. Seitdem haben die Lions bei Wind und Wetter, Eis und Schnee ihren Glühwein angeboten. Dabei sind sie im Laufe der Jahre ein Stück in Richtung Kasinokreisel gewandert. Die Kundschaft wandert mit, denn am Stand der Lions trifft man sich seit eh und je, plaudert, feiert und lässt sich Glühwein und Spekulatius schmecken. Und das alles für den guten Zweck, denn traditionell geht der Erlös an Wuppertaler Jugendeinrichtungen. Bei einem Verkauf von rund 6000 Litern pro Adventszeit kommen Jahr für Jahr stattliche Spenden zusammen.
Hinter dem Projekt steckt aber auch eine ganze Menge Arbeit. Die Planungen beginnen im November, wenn die Arbeitspläne geschrieben und der Stand angemietet werden. Rund 150 Mitglieder der drei Wuppertaler Lions-Clubs und des Leo-Clubs der Jugendorganisation sind zwischen zwei und vier Stunden pro Woche am Glühweinstand im Einsatz. Regie führt dort Arnd Krüger, der sich schmunzelnd als den „Chief Glühwein Officer (CGO)“ bezeichnet.
In den ersten Jahren wurde der Wein in Pappbechern ausgegeben. Längst werden Tassen verwendet, die als Souvenir begehrt sind. „Viele Kunden verzichten aber auf das Pfand, denn es hat sich herumgesprochen, dass wir für den guten Zweck sammeln“, sagt Wolfgang Nebel, der von der freundlichen Atmosphäre am Stand schwärmt. Und daran soll sich auch in den kommenden Jahrzehnten nichts ändern.