WZ-Mobil Lob und Ablehnung für Primark-Fassade
Die Ansichten über das moderne Bauwerk am Döppersberg fallen unterschiedlich aus.
Wuppertal. Das neue Geschäftsgebäude auf dem Döppersberg nähert sich seiner Fertigstellung. Vom Fußweg zum Hauptbahnhof ist die neue Fassade des Primark-Gebäudes gut zu sehen: Die gewölbte Oberfläche ist inzwischen mit bronzefarbenen Kupferplatten verkleidet, unterbrochen von großen Glasflächen.
„Sehr gut“ findet Melanie Reinshagen die neue Ansicht. „Sieht schön aus.“ Ihr Begleiter Diogo Lisboa stimmt zu: „Das passt gut zusammen. Ich mag es, wenn Altes und Modernes nebeneinander stehen.“ Bei alten Gebäuden würde er sich wünschen, dass die Fassade erhalten bleibt, aber hier sei die Mischung gut gelungen.
Ganz anders blickt Arno Gehring — „Schreiben Sie ,genannt Flipper’“ — auf das neue Gebäude: „Ich muss an die Kriegszeit denken“, sagt er. „Das sieht aus wie ein doppelstöckiger Bunker.“ Er wünscht sich „statt dieses Klotzes lieber eine Grünanlage“. So sei das anfangs auch angekündigt worden. Jetzt verdecke das Gebäude den Bahnhof. „Man sieht nur noch ein Drittel“, beklagt er. „Ich will aber das komplette Bahnhofsgebäude sehen.“
Er hat noch mehr Argumente gegen den Bau. Die Kleidung, die dort demnächst angeboten werden soll, werde für wenig Geld und unter schlechten Arbeitsbedingungen hergestellt. Und außerdem werde das Geschäft den kleinen Einzelhändlern in der Elberfelder City schaden.
Die negative Meinung über das Unternehmen Primark beeinflusst auch Sophia Meike: „Ich mag die sowieso nicht.“ Auch sie hat von Kinderarbeit gehört und dass die Mitarbeiter nicht gut behandelt werden. „Ich brauch’ das nicht.“ Ob sie trotzdem eine Meinung zur Architektur hat: „Es gibt hässlichere Gebäude, aber auch schönere.“
Das Unternehmen löst auch bei Stefan Dell’Anno Abwehr aus: „Wäre es nicht Primark, fände ich es gut“, sagt er. „Die Glasfronten sind schön.“ Bei der Farbe ist er sich nicht sicher: „Wenn keine Sonne scheint, ist es vielleicht ein bisschen dunkel“. Und dann gibt es noch ein Thema: „Mich interessiert, was mit den Löchern ist: Werden die beleuchtet?“ Manfred Otto neben ihm stimmt zu. Die Architektur „gefällt mir, ist mal was anderes.“ Er findet: „Sieht aus wie ein halbes Schiff.“
Über den Standort des Hauses ärgert sich Frank Perpeet, der auf der Fußgängerbrücke mit einem Pappbecher vor sich Passanten um Geld bittet: „Geile Architektur, aber total fehl am Platz“, lautet sein Kommentar. „Das versperrt die Sicht auf den Bahnhof. Wer sich das einfallen lassen hat, gehört gelyncht.“
Nadine Garcia, frisch nach Wuppertal gezogen, mag die Architektur nicht: „Von außen sieht es nicht schön aus“, findet sie. Und ihr Begleiter Fabio Guerra spottet: „Sieht aus wie drei Kaffeetassen.“
Eher skeptisch ist auch Armin Böning: „Ein bisschen komisch sieht es schon aus - von der Form und von der Farbe“, findet er. Das sei nicht sein Geschmack. Und: „Das passt nicht zu den alten Gebäuden.“