Einweihung Spielplatz Sternpunkt: Luftsprünge für die Schwebebahn
Das Wahrzeichen der Stadt wurde in dieser Woche am Sternpunkt eingeweiht. Schüler können es nach dem Umbau nutzen, um darin Schulaufgaben zu erledigen.
Vohwinkel. Die Spannung war groß, die Neugier auch. Seit elf Monaten steht der alte Schwebebahnwagen schon auf dem betreuten Spielplatz Sternpunkt an der Roßkamper Straße. In dieser Zeit liefen umfangreiche Arbeiten für die weitere Nutzung des Wuppertaler Wahrzeichens als Veranstaltungsraum. Besonders der Innenausbau hatte manche Herausforderung zu bieten.
Am vergangenen Donnerstag war es dann endlich soweit. Beim Jahresfest des Sternpunktes wurde die fertige Schwebebahn offiziell eingeweiht. Knapp 600 große und kleine Besucher nutzten gern die Gelegenheit für einen Einblick in das umgestaltete Innenleben. Dabei staunten sie nicht schlecht. Im hinteren Bereich der Schwebebahn ist sogar ein kleiner Küchenbereich mit Theke, Spülmaschine und Kühlschrank entstanden.
„Wir wollten eine multifunktionale Nutzung ermöglichen“, sagt Udo Schemann, Vorsitzender des Vereins Kinder-Tisch Vohwinkel. Dieser betreibt den betreuten Spielplatz und hatte sich erfolgreich beim WSW-Schwebebahnwettbewerb beworben. Zum Raumkonzept gehören unter anderem ausklappbare Tische mit USB- und Stromanschluss. An ihnen können die Kinder etwa ihre Hausaufgaben erledigen. Ansonsten sind in der Schwebebahn Lesungen, Konzerte, Besprechungen, und Vorträge geplant. Die Sitze wurden im Original übernommen, aber für mehr Platz neu angeordnet. Dadurch waren zum Teil neue Sockel erforderlich. Sie mussten auch optisch an die vorhandenen Teile angepasst werden.
„Die Liebe zum Detail hat eine große Rolle gespielt“, berichtet Udo Schemann. Das gilt auch für die Elektrik. Im gesamten Schwebebahnzug wurden für die Stromanschlüsse Kabel verlegt. „Bei der alten Technik haben wir ein anderes System, daher mussten wir lange tüfteln, bis alles gepasst hat“, sagt Elektriker Alex Schad. Wie viele andere freiwillige Helfer beteiligt auch er sich ehrenamtlich am Projekt.
Insgesamt war bei der Fertigstellung Geduld gefragt. „Wir wurden natürlich oft angesprochen, wann wir endlich soweit sind“, berichtet Udo Schemann. Die Arbeit habe aber eben seine Zeit gebraucht. Schon am Anfang gab es viel zu tun. Wasser hatte sich in den Hohlräumen der Verkleidung gesammelt und musste nach und nach abgepumpt werden. Vor der Schwebebahn wurde eine große Terrasse mit barrierefreier Rampe gebaut. Das darunterliegende Kiesbett soll die Wupper symbolisieren. Nebenan steht eine Bank aus einem Teilstück eines früheren Schwebebahnträgers. All das ergibt ein harmonisches Ganzes.
Denn auch wenn sich viel verändert hat: „Der erste Eindruck soll dem Originalzustand der Schwebebahn möglichst nahe kommen“, betont Udo Schemann. Dafür wird der Verein etwa von der WSW-Schwebebahnwerkstatt mit originalen Werbeplakaten ausgestattet. Auch die Hinweis- und Verbotsschilder blieben erhalten. Geplant sind noch Lautsprechereinspielungen mit Fahrgeräuschen und Stationsansagen.
Das Interesse an der Schwebebahn war beim Jahresfest riesig. „Ich finde es gut, dass man für die Schwebebahn hier keine Tickets braucht“, sagt die zehnjährige Dilna lachend. Auch Besucherin Jessica Liebern ist begeistert. „Der Sternpunkt wird dadurch noch ein Stück bunter“, findet sie. Zur Einweihung waren viele Vertreter von Stadt, Kultur, WSW und Politik gekommen. „Die Schwebebahn ist eine tolle Bereicherung für den Stadtteil und ergänzt die Arbeit hier ideal“, lobt Bezirksbürgermeister Heiner Fragemann. Auch sonst finden am Sternpunkt viele Aktivitäten statt.
Das Gelände hat sich zu einem beliebten Treffpunkt entwickelt. Zum Klettern, Rutschen und Toben bietet die weitläufige Fläche jede Menge Spielgeräte. Mit großem Aufwand entstand außerdem ein Seil-Klettergarten, der den Bewegungsdrang der jungen Nutzer fördert. Dieser wurde gerade erweitert. Mit dem Sternpunkt-Wohnzimmer in den Räumen am Dasnöckel 114 ist noch ein weiterer Ort der Begegnung für das Quartier Höhe geschaffen. Gleichzeitig betreibt der Verein die Vohwinkeler Kinder-Tafel in den Räumen an der Mackensenstraße (siehe Infokasten).