Logbucheintrag 0.15 – Voneinander miteinander Lernen Der Wandel in eine nachhaltige Zukunft braucht mehr als die Schulbank
In der Utopiastadt lernt man gerne voneinander. Die bestmögliche Zukunft ist dabei fest im Blick.
Neulich hatten wir mal wieder einen Aha-Moment. Passiert uns übrigens öfter in Utopiastadt, dass wir etwas lernen. Und das ist auch gut so: Denn der Weg in ein gemeinsames Utopia führt schließlich ins absolute Neuland. Und so tasten wir uns Schritt für Schritt voran. Zum Beispiel, wenn Benny und Ralf am Büchertresen über freie Software fachsimpeln und es bei mir ‚klick‘ macht. Oder wenn Canan und Lukas dir in der Werkstatt zeigen, wie man historische Fenster denkmalgerecht saniert. Oder wenn Katrin und Ilka im Fadenwerk aus alten Stoffresten einen schicken Turnbeutel zaubern. Und weil das bei uns so selbstverständlich ist, dass wir ständig bereit sind, mit- und voneinander zu lernen, merkt man kaum, wie man selbst über Nacht zum Experten heranreift. So wie die beiden Fensterfans, die vor einem guten Jahr zum ersten Mal den Stechbeitel in der Hand hatten und mittlerweile Neulinge anleiten.
In den Bildungswissenschaften gibt es dafür Fachbegriffe: Informelles Lernen, soziales Lernen und ganzheitliches Lernen. Ersteres geschieht ständig: wenn wir uns unterhalten, etwas aufschnappen oder ausprobieren. Zweiteres findet statt, wenn wir uns gemeinsam mit anderen an etwas Neues wagen und Vorbilder uns zum Nachahmen inspirieren. Und Letzteres meint das Lernen mit allen Sinnen, also nicht nur mit dem Kopf, sondern auch mit den Händen und dem Herz. Alle, die schon einmal ein Fahrrad repariert haben, wissen: Die Bauanleitung ist nichts wert ohne die Erfahrungen, die man beim Schrauben macht. Und das Gefühl, den liebgewonnenen Drahtesel eigenhändig wieder flott zu machen, ist sowieso unersetzlich.
Wir sind der Überzeugung, dass der Wandel in eine ökologisch nachhaltige und sozial gerechte Zukunft mehr braucht als die Schulbank. Darum schaffen wir in Utopiastadt Freiräume zum Lernen und Experimentieren: etwa durch den Aufbau der Offenen Werkstatt und ein buntes Mitmach-Programm.
Selbstverständlich dreht sich dabei viel ums Handwerken: Monatlich organisiert das Projekt „Neue Urbane Produktion“ Workshops – nächste Woche zum 3D-Druck, im November werden Wurmkisten gezimmert. Eine komplette Weiterbildung im Bauhandwerk bietet das Projekt „DigIT_Campus“ an. Nicht zu vergessen die Fahrrad- und Elektrorreparaturcafés, Nähtreffs, Gartenbuddeleien und das Sanierungs-Workout wo garantiert niemand ohne Aha-Effekt nach Hause geht.
Auch der Kopf kommt nicht zu kurz: in Impulsabenden oder Stadtentwicklungssalons suchen wir Antworten rund um Gemeinwohl und Nachhaltigkeit. Und mit der Co-Forschungsrunde und der co-kreativen Gründungsberatung „Plan-Haben“ gibt es sogar zwei feste monatliche Formate, wo Forscher und Macher zusammenkommen, um gemeinsam neue Wege zu beschreiten.
Bist du bereit, mit uns den nächsten Schritt zu gehen und über dein nächstes ‚Aha‘ zu stolpern? Aktuelle Gelegenheiten finden sich auf unseren Social Media Kanälen, am Bürchertresen und im Netz unter: