266 positive Dopingproben dank neuer Nachweismethode
In Köln am Institut für Biochemie wurde die neue Nachweismethode für das Medikament Stanozolol entwickelt.
Zürich/Köln (dpa). Mit Hilfe neuer Nachweismethoden für anabole Steroide hat das Kölner Doping-Analyselabor in den vergangenen zwölf Monaten bereits 266 Dopingproben positiv getestet. Das Labor habe 184 Fälle von Stanozolol und 82 Fälle von Oral-Turinabol nachgewiesen, teilte Hans Geyer vom Institut für Biochemie an der Deutschen Sporthochschule in Köln am Freitag auf einer Anti-Doping-Konferenz der FIFA mit.
Bei Tests an älteren Proben würden noch weitere positive Testergebnisse entdeckt, meinte Geyer. Mit dem verbotenen Medikament Stanozolol hat auch Sprinter Ben Johnson bei den Olympischen Spielen 1988 gedopt. Oral-Turinabol war in der DDR verbreitet. Alle positiven Dopingproben seien der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) gemeldet worden, sagte Geyer. Bei Radprofis, Fußballern und deutschen Sportlern seien keine neuen Fälle entdeckt worden.
In Köln wurde eine Nachweismethode entwickelt, mit der man das Anabolikum Stanozolol bis zu sechs Monate nach der Einnahme nachweisen kann. Bisher galt ein Zeitfenster von etwa drei bis vier Wochen. Parallel hatte das Moskauer Doping-Labor eine Methode entwickelt, die das heute vorwiegend in Osteuropa genutzte Oral-Turinabol bis zu sechs Monate lang nachweisen kann.